Politisches Framing
Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und darauf Politik macht

Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet
1. Auflage 17.02.2016 , Deutsch

Politisches Denken ist bewusst, rational und objektiv - diese althergebrachte Vorstellung geistert bis heute über die Flure von Parteizentralen und Medienredaktionen und durch die Köpfe vieler Bürger. Doch die Kognitionsforschung hat die 'klassische Vernunft' längst zu Grabe getragen. Nicht Fakten bedingen unsere Meinungen, sondern Frames. Sie ziehen im Gehirn die Strippen und entscheiden, ob Informationen als wichtig erkannt oder kognitiv unter den Teppich gekehrt werden. Frames sind immer ideologisch selektiv, und sie werden über Sprache aktiviert und gefestigt - unsere öffentlichen Debatten wirken wie ein synaptischer Superkleber, der Ideen miteinander vernetzen kann, und zwar dauerhaft. In der Kognitionsforschung ist man sich daher schon lange einig: Sprache ist Politik. Höchste Zeit also, unsere Naivität gegenüber der Macht politischer Diskurse abzulegen.

ISBN 978-3-86962-208-8 1. Auflage 17.02.2016 21,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover) Neuausgabe

Dieses Buch legt dazu den Grundstein. In einfacher Sprache deckt es zunächst auf, wie Sprache sich auf unser Denken, unsere Wahrnehmung der Welt und unser Handeln auswirkt. Es zeigt, wo die Wirkkraft mentaler Mechanismen wie Frames und Metaphern herrührt, und macht deutlich, wieso es für gesunde demokratische Diskurse unabdingbar ist, die Bewertungen von Gesellschaft und Politik durch vorherrschende Frames mit eigenen Wertvorstellungen abzugleichen - und für eine authentische Vermittlung der eigenen Weltsicht zu sorgen. Diesen Grundlagen folgt eine Analyse der augenfälligsten Frames unserer deutschsprachigen Debatten über Steuern, Sozialstaat, Gesellschaft, Sozialleistungen, Arbeit, Abtreibung, Islam, Terrorismus, Zuwanderung, Flüchtlingspolitik und Umwelt.

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Framing in den TV-Talkshows Schon der Titel wird zur Deutung .Elisabeth Wehling im Gespräch mit Marcus Richter und Teresa Sickert Wird die Gesellschaft rassistisch, wenn im Fernsehen immer wieder von einer "Flüchtlingswelle" gesprochen wird? Die Gefahr besteht, sagt die Kognitionsforscherin Elisabeth Wehling und plädiert für einen verantwortungsvolleren Journalismus. → Deutschlandfunk Kultur 16.06.2018

Sprachforscherin Wehling "Moral ist fast etwas Unehrenhaftes in der Politik" Viele Wähler beklagen, dass ihnen die Unterscheidbarkeit zwischen den Parteien fehlt. Die Kognitionsforscherin Elisabeth Wehling erklärt dieses Empfinden mit fehlenden sichtbaren Ideologien und Wertevorstellungen der Parteien. Die moralischen Prämissen von Politik seien aber mindestens so wichtig wie Fakten, sagte Wehling im DLF. Elisabeth Wehling im Gespräch mit Barbara Schmidt-Mattern → Deutschlandfunk 14.05.2017

Musik und Fragen zur Person. Die Sprachwissenschaftlerin Elisabeth Wehling Die Linguistin Elisabeth Wehling erforscht, wie Sprache im politischen Kontext eingesetzt wird. 1981 in Hamburg geboren, lebt Elisabeth Wehling inzwischen in Berkeley, wo sie mehrere wissenschaftliche Projekte zu Ideologie, Sprache und unbewusster Meinungsbildung leitet. Im Gespräch mit Marietta Schwarz → Deutschlandfunk 22.01.2017

Autoreninfos

Elisabeth Wehling (Jahrgang 1981) ist eine deutsche Linguistin und Kognitionsforscherin mit Schwerpunkt auf politischer Sprache und Deutungsprozessen. Sie arbeitet zu den Zusammenhängen zwischen sprachlichen Frames und gesellschaftlicher Wahrnehmung und verbindet dabei Forschung aus Linguistik, Kognitionswissenschaft und Neurowissenschaft. Bekannt wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit durch ihre Veröffentlichungen zu politischer Kommunikation sowie durch Vorträge und mediale Beiträge. Sie ist zudem in der wissenschaftlichen Beratung und im Wissenstransfer tätig.

Wikipedia (DE): Elisabeth Wehling | Website: Elisabeth Wehling

Erstellt: 25.06.2016 - 20:49  |  Geändert: 28.11.2025 - 07:27