Westend Verlag (Medienpräsenz)

37:29

In dieser Folge des „Wir drehen durch“-Formats reisen wir nach Brüssel und nehmen an der Anhörung der EU-Parlamentarier Michael von der Schulenburg und Ruth Firmenich zum Thema Rechtsstaatlichkeit in der EU und die EU-Sanktionen gegen Journalisten teil. Im Rahmen dieser Veranstaltung stellten Prof. Ninon Colneric und Prof. Alina Miron die Ergebnisse eines Rechtsgutachtens zum neuen Sanktionsrahmen der EU zur Bekämpfung mutmaßlicher Desinformation vor – ein Thema mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die betroffenen EU-Bürger. Nach dieser Anhörung haben wir mit Michael von der Schulenburg und Ruth Firmenich darüber und über vieles mehr gesprochen.

"Wir drehen durch" ist ein neues Gesprächsformat von Gabriele Gysi, Florian Warweg und Valeri Schiller. Ziel ist es, mit unangepassten Gästen aktuelle gesellschaftliche Themen zu beleuchten. Wir werfen einen Blick auf brisante Themen, bei denen andere lieber wegschauen. Perfekt für alle, die sich für die Zustände hinter den Schlagzeilen interessieren. 
 

10:21

Für den Physiker Grassmann sind der Raubbau an unserer Umwelt und die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen eine schon lange offensichtliche Gefahr. Für den Manager Grassmann ist es eine dramatische Folge unserer zügellosen Marktwirtschaft. Sein Lösungsansatz sind ein strengerer Ordnungsrahmen von Selbstverpflichtungen der Wirtschaft und ein neues, viel partizipativeres Markt- und Demokratiemodell. Die heutige repräsentative Demokratie wird die Gefahren, die unserer Gesellschaft drohen, nicht besiegen. Wir müssen uns als Bürger konsequent einbringen und unsere Überzeugungen durchsetzen. Es ist die Mehrheit der Bürger, die kein »Weiter so« in Sachen Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung durch eine ungezügelte Marktwirtschaft will.

Das Buch des ehemaligen Spitzenmanagers zeigt die Hebel und entwirft ein neues Modell einer ökosozial verantwortlichen Marktwirtschaft und einer partizipativen Demokratie. 

1:07:30

Wenn politische Rhetorik zunehmend von Konfrontation bestimmt ist – außen wie innen –, braucht es Stimmen, die Verständigung suchen. Klaus von Dohnanyi und Sahra Wagenknecht analysieren die gegenwärtige Lage mit klarem Blick und strategischer Tiefe. Beide fordern, was in der heutigen Politik oft in Vergessenheit gerät: Diplomatie als Pflicht, Vernunft als Haltung und Verantwortung als Ausdruck von Stärke.

Ihr Gespräch verbindet Außen- und Innenpolitik – und stellt die Frage, wie Deutschland wieder zu einer Politik der Souveränität, des sozialen Ausgleichs und des friedlichen Interessenausgleichs finden kann.

Gemeinsam plädieren sie für eine Rückbesinnung auf die Prinzipien verantwortungsvoller Politik: Gesprächsbereitschaft, Augenmaß, Vernunft. 

34:32

Albrecht Müller, Zeitzeuge des Zweiten Weltkriegs und Mitgestalter der Ostpolitik Willy Brandts, erinnert an die Verpflichtung, die aus der Geschichte erwächst: Deutschland müsse ein „Volk der guten Nachbarn“ bleiben – ein Land, das auf Vernunft, Ausgleich und Diplomatie setzt.

Sevim Dagdelen warnt vor einer neuen Logik der Konfrontation und hinterfragt die politischen und militärischen Entscheidungen, die Europa zunehmend in Krisen treiben.

Gemeinsam diskutieren beide über historische Verantwortung, die Macht der politischen Narrative und die Frage, wie Frieden und Sicherheit in einer zunehmend polarisierten Welt bewahrt werden können.

2:06:03

Chancen und Perspektiven einer neuen Entspannungspolitik in der Tradition von Willy Brandt und Egon Bahr. Auf dem Podium debattieren die Journalistin Gabriele Krone -Schmalz, Albrecht Müller von den NachDenkSeiten und Willy Wimmer, Staatssekretär a.D., moderiert vom Verleger des Westend Verlages, Markus Karsten. (ab 13:50)

Einführung von Adelheid Bahr. 
Adelheid Bahr hat gemeinsam mit 25 Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft einen Aufruf für eine neue Friedenspolitik verfasst. „Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen“ ist – mit Beiträgen u.a. von Egon Bahr, Peter Brandt, Justus Frantz, Matthias Platzeck, Konstantin Wecker und Antje Vollmer – ein brandaktuelles und in Zeiten fragiler politischer Zustände wichtiges Buch.
 

35:59

Das Erstarken der politischen Ränder, Identitätspolitik, Migration und die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit haben das Vertrauen in die Demokratie erschüttert. Unser gesellschaftliches Miteinander steht vor einer Neugestaltung. Europa und Freiheit gehören untrennbar zusammen – schweigen wir also nicht. Während der Frankfurter Buchmesse 2025 spricht Markus J. Karsten mit Ulrike Guérot und Wolfgang Kubicki über diese Herausforderungen und darüber, wie wir die offene Gesellschaft bewahren können.

54:25

Die Szenarien: Ernstfall, Abschreckung, Krieg oder Frieden! Wenn politische Rhetorik zunehmend von Konfrontation bestimmt ist, braucht es Stimmen, die für Verständigung eintreten. Dieser Vortrag wurde am 01.10.2025 in der Villa Lessing in Saarbrücken aufgezeichnet. Moderation: Peter Stefan Herbst.

Dennoch sind viele Fragen und Szenarien offen und ungeklärt. Was hat das Südchinesische Meer mit der Krim-Halbinsel zu tun? Sind die USA noch unser Freund und Helfer? Apropos: Unter welcher Flagge kämpft eigentlich Europa? Braucht Europa nachhaltige Sicherheit? Kommt diese von allein? Wenn nicht, was müssen wir dafür tun? Was ist mit unserer Freiheit, so wie wir sie kennen? Was sind unsere Interessen? Was sind unsere Lösungsansätze? Wie können wir diese durchsetzen? Weshalb haben deutsche und europäische Politiker noch immer keine Strategie entworfen, um den Krieg in der Ukraine politisch zu beenden? Wie sehen die deutsche und europäische Verteidigungsfähigkeit und Diplomatie aus, um Kriege zu verhindern und den Frieden zu sichern? Stehen die Folgen des Ukraine-Krieges und die Zukunft Europas auf dem Spiel? Wie muss sich Deutschland und Europa in einer Zeit des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels strategisch neu orientieren? Gerät Europa im Wettkampf zwischen den USA und China zwischen die Fronten? Wie sieht es mit Wertegemeinschaften und Freundschaften im globalen Kontext aus? Was sind unsere Interessen und verfolgen wir diese mit Realismus?

42:21

Michael von der Schulenburg zu Gast bei Gabriele Gysi und Florian Warweg. Der langjährige UN-Diplomat und jetzige EU-Abgeordnete des BSW, war seit den 1980er Jahren bis in die 2010er Jahre in zahlreichen Konflikt- und Kriegszonen, von Haiti, über Iran-Irak bis Sierra Leone und Afghanistan für die Vereinten Nationen aktiv. Sein Auftrag: Frieden schaffen. Auch in die Verhandlungen im März 20022 zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul war er eingebunden. Ein Gespräch über die Unfähigkeit der deutschen und EU-Eliten, eigene Interessen und Strategien zur Konfliktlösung in der Ukraine zu formulieren, Grundlagen für erfolgreiche Friedensverhandlungen und was, im Gegensatz zur medialen Darstellung, tatsächlich in Istanbul erreicht worden war und wieso von der Schulenburg schwarz sieht für die Zukunft Deutschlands, der EU und was die Wahl am Sonntag damit zu tun hat.

1:02:42

Aus den menschlichen Verwerfungen des 2. Weltkrieges sind in Deutschland zwei Staaten, die DDR und die Bundesrepublik, hervorgegangen. Mit der Bürde der deutschen Verantwortung für die unendlichen Zerstörungen und Verbrechen der Nazizeit mussten sie einen neuen Weg in die Gemeinschaft mit anderen Völkern finden. Der Frieden war eine aus den Trümmern erstandene Hoffnung für alle Deutschen. Im Rückblick sieht Gabriele Gysi die Gemeinsamkeit beider deutscher Staaten in ihrem unmittelbaren Bezug aufeinander. Noch heute ist die deutsche Frage nicht gelöst, nur neu gestellt.

Die Aufzeichnung fand am 01. Oktober 2025 im Pfefferberg Theater statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von Dorian Baganz.

Die Schauspielerin und Regisseurin Gabriele Gysi wurde in Berlin als Tochter der Politiker Irene und Klaus Gysi geboren. Sie besuchte die Staatliche Schauspielschule Berlin und war lange Zeit an der Volksbühne Berlin, aber auch an anderen Theatern beschäftigt. Am Theater Karl-Marx-Stadt, am Volkstheater Rostock und an der Compagnie de Comédie Rostock führte sie Regie. 1984 verließ sie die DDR und ging an das Schauspielhaus Bochum. Es folgten Regiearbeiten an verschiedenen Theatern, zum Beispiel in Köln und Berlin. Von 2007 bis 2008 war sie Chefdramaturgin der Volksbühne Berlin. Außerdem hat sie Lehraufträge unter anderem in Rostock, Köln, Bern und Leipzig. Gabriele Gysi lebt in Berlin-Johannisthal.

In diesem Buch widmet sie sich unter anderem den Fragen, wie mit der Geschichte der DDR nach dem Mauerfall gerechter hätte umgegangen werden können, wie alte Feindbilder immer wieder missbraucht werden und welche Folgen das Ende der DDR für den Frieden in Europa hat.

32:43

Rüdiger Grünhagen spricht mit den Autorinnen von "Inside Moria - Europas Verrat an Moral und Menschlichkeit" Das Flüchtlingslager Moria ist zum traurigen Symbol für den Umgang der EU mit der sogenannten »Flüchtlingskrise« geworden. Die Kinderpsychologin Katrin Glatz Brubakk hat dort zwischen 2015 und 2023 regelmäßig als Helferin gearbeitet und das Leben der Menschen im Lager dokumentiert. Untermalt mit ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotografien und einer vierfarbigen Fotostrecke wird erstmals der Alltag der Menschen, die in Moria lebten, sichtbar gemacht. Kurze Einschübe erörtern zusätzlich die Folgen der durchlebten Traumata für die Schutzsuchenden aus psychologischer Sicht. Was macht es mit Menschen, die trauern, wenn um sie herum die meisten anderen ebenfalls trauern? Wie gehen Kinder mit Verlust um? Und welche Rolle spielt Hoffnung?