ZDFheute Nachrichten (Medienpräsenz)

25:03

Die Drohkulisse zwischen US-Präsident Donald Trump und Venezuelas Machthaber Nicolás Maduro wächst: Nach Angaben der US-Marine hat der größte Flugzeugträger der Welt sein Einsatzgebiet vor Lateinamerika erreicht. Die atombetriebene USS Gerald R. Ford ist 333 Meter lang und bietet Platz für 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten.

Venezuela reagiert mit Militärübungen von fast 200.000 Einsatzkräften und spricht von einer imperialen Bedrohung. Die USA begründen die Militärpräsenz mit dem Kampf gegen transnationale kriminelle Organisationen und den Schutz des Heimatlandes vor Drogen. Wegen der zunehmenden Spannungen schließen Beobachter nicht aus, dass Trump auch einen Machtwechsel in Venezuela erzwingen will.

Anfang September hatte die US-Armee begonnen, Schiffe in der Karibik und dem Pazifik anzugreifen. Der Regierung in Washington zufolge handelt es sich dabei um Drogenboote. Beweise dafür wurden bisher nicht vorgelegt. US-Präsident Trump wirft dem südamerikanischen Land vor, den Drogenschmuggel in den USA fördern. Seither wurden insgesamt 20 Boote angegriffen, 75 Menschen starben.  

Immer lauter wird die Kritik am amerikanischen Vorgehen. Zuletzt bezeichnete der französische Außenminister Barrot die Einsätze als völkerrechtswidrig. Laut Medienberichten hat Großbritannien den Austausch von Geheimdienstinformationen zu mutmaßlichen Drogenschmugglern gestoppt.

Warum verlegt die USA Kriegsschiffe vor Südamerika? Was hat der Drogenhandel damit zu tun? Wie weit geht Trump in der Konfrontation mit Venezuela? Darüber spricht Victoria Reichelt bei ZDFheute live mit Lateinamerika-Expertin Prof. Sabine Kurtenbach und mit ZDF-Korrespondent David Sauer. Seid dabei und stellt eure Fragen! 

Inhalt

0:00 Intro 0:29 USS Gerald R. Ford vor Südamerika 

1:42 USA-Korrespondent: Venezuela "systemischer Gegner" als Verbündeter von China, Russland und Iran 

12:05 Lateinamerika-Expertin: “Aufgebot der USA reicht nicht aus” 

13:25 Maduro: "Niemand wird unsere Unabhängigkeit nehmen"

22:44

Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla sieht aktuell durch Russland keine Bedrohung für Deutschland, wie er bei Markus Lanz erklärt. Eher würde die akute Aufrüstung der deutschen Bundesregierung dazu führen, dass die Bedrohung eines dritten Weltkriegs steige. Diesen Behauptungen widerspricht die Politikwissenschaftlerin Florence Gaub

58:30

Der argentinische Präsident Javier Milei tritt gerne mit einer Kettensäge auf. Damit will der Ökonom den Staat zurechtstutzen, Bürokratie abbauen, Ausgaben senken und so das wirtschaftlich angeschlagene Land reformieren. Die Reformen sind schmerzhaft, trotzdem gewann Mileis Partei die jüngsten Parlamentswahlen.

Einen Reformstau haben wir in Deutschland auch, aber hier ist unsere Regierung eher „mit einer Laubsäge“ unterwegs, meint Markus Lanz. Sollten wir etwa mehr Milei wagen? „Immer wenn der Karren im Dreck steckt, wollen die Leute radikale Lösungen“, meint Richard David Precht. Aber funktionieren politische Radikallösungen auch auf Dauer? Was sagen Ökonomen wie Milton Friedman dazu, auf den sich der argentinische Präsident so gern beruft?

35:48

Praktisch jeder internationale Großkonzern will klimaneutral werden – zumindest offiziell. "frontal"-Recherchen zeigen: Ambitionierte Klimaversprechen sind häufig wenig mehr als heiße Luft. Viele Konzerne setzen bei ihrer Klimaschutz-Strategie auf den Ausgleich von klimaschädlichen Emissionen, etwa durch Bäume irgendwo in den Regenwäldern des globalen Südens. Dafür kaufen sie Zertifikate, mit denen sich die Konzerne jede Tonne CO2, die sie ausstoßen, gutschreiben.

Dass diese Rechnung nicht aufgeht, zeigt die frontal-Dokumentation auch anhand eines Selbstversuchs. Schon allein bei der Berechnung der Emissionen nutzen Konzerne Spielräume, um das Ergebnis zu beschönigen. Eine Spurensuche bis hinein in den brasilianischen Amazonas-Regenwald zeigt, dass Projekte, die angeblich CO2 einsparen, Konzernen und Projektbetreibern oft mehr nützen als dem Klima.

6:09

Für die Freilassung der Geiseln zahlt Israel einen hohen Preis: Fast 2.000 palästinensische Gefangene kamen frei, nicht alle von ihnen sind Terroristen. Für viele der Rückkehrer dürfte die Heimkehr nach Gaza bittersüß sein: Freude über die Freiheit trifft auf Wut und Trauer angesichts der zahlreichen Todesopfer sowie der immensen Zerstörung.

34:24

Bei Markus Lanz diskutieren der Nahost-Journalist Daniel Gerlach und die israelische Kommunikationsberaterin Melody Sucharewicz über den neuen Friedensplan von US-Präsident Donald Trump und die Verhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens im Gazastreifen. Vor allem beim Thema reflektieren Israels wird es zwischen den beiden Parteien laut. Für Melody Sucharewicz liege die Verantwortung klar bei der Hamas, während Daniel Gerlach auf die Verhältnismäßigkeit im Gazastreifen hinweist. Kann der Friedensplan unter diesen Umständen eine Lösung sein?

Den gesamten Talk findet ihr hier: https://kurz.zdf.de/4gVw/

Weitere Gäste in der Sendung:

Daniel Gerlach, Journalist
Elmar Theveßen, ZDF-Korrespondent in Washington
Katrin Glatz Brubakk, Kinderpsychologin
Melody Sucharewicz, Soziologin
 

9:20

In Asien zeigt sich, wie der sogenannte Recycling-Weltmeister die Welt verdreckt. Das Bundesumweltministerium übt massive Kritik an den illegalen Müll-Exporten: "Das ist ein Missstand, unter Umständen auch kriminell, da muss man dagegen vorgehen."

48:41

Was darf ziviler Ungehorsam? Der Tod einer Radfahrerin, deren Rettung sich durch eine Straßenblockade von Klimaaktivist*innen verzögert haben könnte, löste in den vergangenen Tagen eine breite Debatte über die Regeln zivilen Ungehorsams aus. Wie weit darf öffentlicher Protest, wenn er der "guten Sache" dient, gehen? Und wo liegen die juristischen und moralischen Grenzen? Darüber diskutieren Markus Lanz und Richard David Precht in der aktuellen Ausgabe des Podcasts. 

29:29

Laufen die aktuellen Proteste für eine andere Klimapolitik Gefahr, zu einer Radikalisierung von Einzelnen beizutragen? Haben sie die Sprengkraft, die Gesellschaft zu spalten? Darüber diskutiert Markus Lanz mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer.

Lanz kritisiert die teilweise radikale Sprache der „Fridays for Future“-Aktivistin in ihrem Buch. Und hakt mehrfach nach, ob in der Debatte über Populismus und Alarmismus nicht eine andere Sprache angemessen sei. Neubauer sagt, dass nicht die Aktionen oder die Forderungen von "Fridays for Future“ radikal seien, sondern die Tatsache, wie die Klimakrise ignoriert werde.

„Wir leben in einer Vorstellungskrise“, sagt Neubauer. Den Menschen fehle das konkrete Bild und eine Vorstellung des Klimawandels. Der Eisbär und verschwindende Inseln würden dem Problem nicht gerecht.  

40:34

Sahra Wagenknecht, Politikerin bei der Partei „Die Linke“, äußert sich im Hinblick auf die Bundes-tagswahl 2021 zur Programmatik und zur Personalsituation in ihrer Partei sowie zur Möglichkeit eines Rot-Rot-Grün-Bündnisses.

Dabei kommt das Thema „Mobbing“ im Zusammenhang mit par-teiübergreifenden Kritiken zur Sprache. Unter dem Titel Kritik wird auch über über den russischen Kritiker Nawalny und dessen vermutliche Vergiftung gesprochen.

Zudem diskutiert sie mit  Thomas Middelhoff, Ex-Manager und Autor, über die wirtschaftlichen Monopolmächte, wie Ama-zon, und analysiert Fehler bei der Digitalisierung. Hierbei wird auf die Vertrauenswürdigkeit und Transparenz großer Unternehmen geschaut.

„Wir müssen die Macht großer Digitalkonzerne einschränken!“, meint Sahra Wagenknecht, die erhebliche Probleme beim Datenschutz der Konsumenten und Kunden sieht. Ihrer Meinung nach solle eine striktere Kontrolle und Regulierungen mithilfe von Gesetzen veranlasst werden.

Thomas Middelhoff teile ihre Meinung, sei allerdings auch von der Wachstumsrate und den Ge-schäftsmodellen dieser großen Unternehmen begeistert. Er selbst war früher Manager und kennt Jeff Bezos persönlich aus dieser Zeit. Er durchleuchtet mögliche Risiken, aber auch positive Mög-lichkeiten des heutigen Konsumverhaltens: „Das Konsumverhalten im Internet wurde dauerhaft verändert.“ In seinem neuen Buch „Zukunft verpasst?“,  schreibt er genau über diese Thematik und legt Reformvorschläge vor.