Literatur (Thema)

Gerade in letzter Zeit hat der "Hass"-Begriff eine Karriere an öffentlicher Bedeutung hinter sich gebracht. In der publizistischen und sozialhistorischen Kritik an der in Deutschland und Europa verbreiteten Reaktion auf die Flüchtlingskrise rückte er gemeinsam mit Begriffen wie "Identität" und "Rassismus" in die vorderste Linie des Diskurses.

Doch Karl Heinz Bohrers Studie in zwölf Kapiteln sucht im literarischen Hasseffekt etwas ganz anderes. Nicht um den Hass als die begleitende Emotion eines politisch-weltanschaulichen Programms geht es ihm, sondern einzig um den literarischen Ausdruckswert, um die Rolle des Hasses als eines Mediums exzessiv gesteigerter Poesie. Dabei zeigt sich eine privilegierte Rolle von Charakteren des Hasses und ihres Ausdrucksvermögens in der Literatur, an deren Vorbild sich die Expressivität literarischer Sprache selbst entwickelt.

ISBN 978-3-518-42881-8 28,00 € Portofrei Bestellen

Helene Schulze, vergessene Autorin der feministischen Avantgarde, ist tot. Jetzt wird sie als Kandidatin für den Deutschen Buchpreis gehandelt. Ihre Freundin Elvira Katzenschlager soll den Nachlass sortieren und findet sich unversehens in einer Marketingmaschinerie voll Gier, Neid und Sensationsgeilheit wieder. Empört bricht sie ein großes Nachruf-Interview ab und begibt sich mit dem wesentlich jüngeren Kameramann Adrian auf einen Roadtrip durch Österreich, um die verzerrte Biografie ihrer Freundin richtigzustellen. Was als origineller Rachefeldzug beginnt, wird immer mehr zum Kreuzzug gegen Bigotterie und Sexismus.

ISBN 978-3-218-01177-8 22,90 € Portofrei Bestellen
Hrsg. Thomas Knubben, Erich Schöls und Uli Braun

Das Glücksempfinden der Welt - woran sterben Popmusiker - Analphabetismus in Deutschland: Die Weltkultur verstehen mit 25 großformatigen Infografiken. Ein Nachschlagewerk zu Entwicklungen in Kunst, Theater, Musik, Literatur, Medien und Gesellschaft, ein Kompass in Zeiten von Big Data und Globalisierung.

Daten, Daten, Daten - die vielbeschworene Informations-und Wissensgesellschaft ist zuallererst eine Datengesellschaft.

ISBN 978-3-89986-295-9 29,00 € Portofrei Bestellen

Die 2. Auflage des Buches erfüllt mit den neu verfassten Wort-für-Wort-Lektüren ein Desiderat: Es bietet die erste, umfassende Darstellung des Sprachkünstlers Joseph Roth. Nur im Akt des Schreibens konnte Roth konstruktiv mit seinen heillosen inneren Ambivalenzen umgehen. Er spielte ironisch oder pathetisch, kindlich oder listig täuschend mit Klischees und Konventionen des Darstellens, Erzählens, Metaphorisierens, Idiomatisierens, der personalen und gegenständlichen Identität. Eine bemerkenswerte Ausnahme bilden Klischees der Geschlechter: Sie wandern nahezu ungefiltert in Roths Literatur. Alle religiösen, politischen, biographischen Positionsbestimmungen Roths waren dagegen stets (auch) Produkte bestimmter Schreibstrategien.

ISBN 978-3-476-05107-3 54,99 € Portofrei Bestellen

1967 erschienen die Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung zum ersten Mal auf Deutsch. Im Sog der politischen Ereignisse und der Studentenbewegung wurde das "Rote Buch" mit den zusammengestellten Sinnsprüchen und Parolen des chinesischen Revolutionärs schnell zum Kultobjekt, das als Signalzeichen für eine rebellische Haltung auf Demonstrationen, in Filmen und auf Magazinfotos auftauchte. Doch wurde das Buch auch gelesen oder nur geschwenkt ?

ISBN 978-3-95757-470-1 28,00 € Portofrei Bestellen

"Nein. Kunst rechnet sich tatsächlich nicht", so das Verdictum Christoph Heins. Also hat er sich über andere Dinge mit seinem Verleger ausgetauscht. Der Briefwechsel umfasst einen Zeitraum von beinahe 35 Jahren. Das erste Schreiben datiert vom 16.September 1983 und die letzte Notiz ist vom 25. Juli 2017. Im Dezember 2017 stirbt Elmar Faber in seinem Haus in Leipzig. Nach Sichtung des Nachlasses des Verlegers ist es die dauerhafteste Korrespondenz mit einem Autor überhaupt. Elmar Faber hatte im Frühjahr 1983 als Verleger den Berliner Aufbau-Verlag übernommen, dessen Autor Christoph Hein war. Ein halbes Jahr zuvor war mit Der fremde Freund / Drachenblut eines der erfolgreichsten Bücher von Hein erschienen.

ISBN 978-3-86730-135-0 22,00 € Portofrei Bestellen

Wer nur von den Künsten etwas versteht, der versteht auch davon nichts. Und wer sich ausschließlich mit der Politik befasst, wird davon auf Dauer dumm und traurig. Wer über die Künste schreibt, muss immer mitbedenken, in welche Wirklichkeit hinein die Werke sprechen. Und wer die Politik mit dem Werkzeug der Ästhetik analysiert, erfährt dabei Dinge, die sich die Politik selbst nicht träumen lässt. Davon handelt dieses Buch: Dass Feuilleton eher eine Methode ist als ein Themengebiet. Und dass diese Methode besonders produktiv ist, wenn der Feuilletonist die Werke gegen die Intentionen ihrer Urheber betrachtet.

ISBN 978-3-89320-244-7 18,00 € Portofrei Bestellen

Die Beiträge dieses Bandes wenden sich einem in der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung bislang zu wenig beachteten Gegenstand zu: der Literatur von Sowjetdeutschen - so die übliche Bezeichnung bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991 - bzw. der Russlanddeutschen. Im Zentrum steht somit ein Kapitel der deutsch-russischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, das "selbst in groben Zügen den wenigsten bekannt ist" (Eleonora Hummel). Bis zum Zerfall der Sowjetunion waren einer Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Sowjetdeutschen auch in literarischen Texten enge Grenzen gesetzt.

ISBN 978-3-947965-00-7 49,00 € Portofrei Bestellen

Ibrahim al-Mimar zählte zu den bedeutendsten arabischen Dichtern der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Er stammte aus der Schicht der Handwerker und Händler und ist ein Beispiel dafür, wie sich aufgrund eines Aufblühens des städtischen Bildungswesens in jener Zeit immer breitere Schichten am literarischen Leben beteiligten. Gleichwohl wurde die Literatur der Ayyubiden- und Mamlukenzeit in der Arabistik lange vernachlässigt. Begründet lag dies in einem Geschichtsbild, das von einem "Goldenen Zeitalter" bis zum 11. Jahrhundert und einer dramatisch langen Epoche des Niedergangs infolge klimatischer und ökonomischer Krisen ausging. Die mit dem 12. Jahrhundert einsetzende Erholungsphase und die fruchtbare literarische Tätigkeit, die damit verbunden war, wurde dabei außer Acht gelassen.

ISBN 978-3-95650-475-4 98,00 € Portofrei Bestellen

Der berühmteste Koffer der Literaturgeschichte hätte es beinahe nicht geschafft. Max Brod hatte ihn bei sich, als er 1939 mit dem letzten Zug von Prag nach Palästina floh. Im Koffer: Manuskripte, Notate, Kritzeleien von Brods Freund Franz Kafka. So romanhaft, wie diese Geschichte beginnt, geht sie Jahrzehnte später auch weiter, und zwar als veritabler Gerichtskrimi, der erst 2016 abgeschlossen wurde. Vordergründig wurde über den Nachlass Max Brods entschieden. Schnell aber wurde klar, dass hier ganz andere Dinge verhandelt wurden.

ISBN 978-3-946334-48-4 25,00 € Portofrei Bestellen