Antisemitismus ist wieder sichtbar, teils offen, teils versteckt hinter «unbedachten » Äußerungen und Israelkritik. Doch wo beginnt der Antisemitismus, und wie neu ist, was wir heute erleben? Peter Schäfer beschreibt klar und konzise, wie sich seit der Antike antisemitische Stereotype verbreiteten, zu Verfolgung und Vernichtung führten und auch nach der Shoah virulent sind. Sein umfassender, souveräner Überblick macht eindringlich deutlich, warum der Antisemitismus so alt und zugleich so aktuell ist.
Judentum (Thema)
Eine schwere Polio-Epidemie erschüttert 1944 Newark, Kindern droht Lähmung oder der Tod. Nur der junge Sportlehrer Bucky bewahrt die Ruhe und kümmert sich als Ausgemusterter hingebungsvoll um seine Schüler. Doch das Gefühl der Vergeblichkeit wächst so stetig wie das Verlangen nach privatem Glück. Als Bucky dem Wunsch seiner Freundin Marcia nachgibt und sie in ein Kinderferienlager begleitet, scheinen Krieg und Seuche in weite Ferne gerückt ...
Die Edition enthält die geheimen Berichte der NS-Überwachungsorgane über Aktivitäten und Organisationen der Juden in Deutschland sowie die Einstellung der nichtjüdischen Bevölkerung zu ihnen und zur Judenpolitik des Regimes. Die beigefügte CD-Rom enthält 3744 Dokumente; für die Drucklegung wurden davon 752 ausgewählt, die ein eindrückliches Bild dieses noch immer unfasslichen Kapitels der Geschichte vermitteln. Unter der monolithisch wirkenden Oberfläche des totalitären Regimes tritt ein differenzierteres Bild zu Tage, das jüdische Leben präsentiert sich trotz fortschreitender Ausgrenzung und Verfolgung in erstaunlicher Vielfalt.
Eine der prägenden Gestalten der deutsch-jüdischen Geschichte war Martin Buber, der Philosoph und politische Verfechter des Dialogs, der Verständigung, des Gesprächs von Ich und Du, wie sein Hauptwerk heißt. 1878 in Wien geboren, in Lemberg aufgewachsen, sammelte Buber früh Zeugnisse des chassidischen Lebens. 1902 war er einer der Mitbegründer des Jüdischen Verlags und der Monatszeitschrift Der Jude. Seine religionsphilosophischen Beiträge haben weit in die Wissenschaft und Literatur hineingewirkt. 1938 übersiedelte Martin Buber nach Jerusalem und lehrte an der Hebräischen Universität. Er setzte sich für die Verständigung zwischen Juden und Arabern in Israel ein und suchte nach 1945, gegen viele Widerstände, das Gespräch mit den Deutschen.
Betty Rosenfeld (Stuttgart, 23. März 1907 - Auschwitz, 1942) wächst in einem liberal-religiösen Elternhaus auf. Schon in ihrer Jugend, die sie beim «Deutsch-jüdischen Wanderbund Kameraden» und bei der «Demokratischen Jugend» verbringt, ist sie beseelt von hohen Idealen. Als Jugendliche verehrt sie Walter Rathenau. An der «Marxistischen Arbeiterschule» in Stuttgart besucht sie den Unterricht von Friedrich Wolf und Kurt Hager. Schließlich tippt sie für den kommunistischen Untergrund von Stuttgart Flugblätter gegen die neuen Machthaber in Berlin. Im Gegensatz zu anderen SozialistInnen mit jüdischen Wurzeln trägt sie aber den jüdischen Kalender weiter in ihrem Herzen und tritt nie aus ihrer Religionsgemeinschaft aus. Sie wandert nach Palästina aus, wo sie den antifaschistischen Impuls und die Gesinnungsgenossen, mit denen sie für «die Sache» kämpfte, vermisst.
Dieser religiöse Traktat ist das herausragende Zeugnis der engen und fruchtbaren Verzahnung arabischen, jüdischen und griechischen Denkens in der philosophischen Ethik des Mittelalters. Gegen die Orthodoxie vertritt Maimonides (1135-1204) die Auffassung, das Gebot der Ethik des Judentums verlange nicht den strengen Gehorsam gegenüber dem >strafenden Vater<, sondern die Entfaltung der freien, sittlichen Persönlichkeit.
Mordecai Richlers autobiografisches Meisterwerk erstmals in deutscher Übersetzung. In zehn charmanten, tragikomischen, ergreifenden Episoden erzählt Mordecai Richler von seiner Kindheit und Jugend in der jüdischen Welt von Montreals St. Urbain Street: Von dem Sommer, in dem die Großmutter eigentlich hätte sterben müssen, aber nicht starb. Von Herrn Bambinger, dem Wiener Juden, der jeden Tag auf das Schiff wartet, das Frau und Sohn vor den Nazis in Sicherheit bringen soll. Von Benny Garber, dem zurückgebliebenen Nachbarsjungen, der aus dem Krieg in Europa heimkehrt und doch nicht mehr ins Leben findet ...
Anfang der 1920er-Jahre tun sich einige wohlhabende, liberale, jüdische Bürger und Bürgerinnen zusammen und errichten in der Rothenbaumchaussee 26 das erste baugenossenschaftliche Projekt Hamburgs. Das zunächst als Skandal empfundene Gebäude der Architekten Gebr. Gerson mit der modernen dunklen Klinkerfassade vis-à-vis zum Curiohaus wird bald zu einem einzigartigen Schauplatz der Zeitgeschichte. Bewohnt von prominenten Bankern, Sportlern, Künstlern und in direkter Nähe zu Grindelviertel und Bornplatzsynagoge, spiegelt das Haus das Selbstverständnis deutscher Juden wider - bis zu ihrer Ausgrenzung, Vertreibung und »Arisierung« der Wohnungen. In einer Fülle von Details wird Familienschicksalen nachgespürt, verblüffende Zusammenhänge werden in Hamburg und der ganzen Welt aufgezeigt.
Wer hörte je vom berüchtigten jüdischen Räuberhauptmann Abraham Picard, dem sich selbst Schinderhannes unterordnete? Oder von der 1947 gegründeten jüdischen Berufsfachschule Masada in Darmstadt, in der Jugendliche, die Krieg und die Konzentrationslager überlebt hatten, auf ein Leben in Israel vorbereitet wurden? Für die Anthologie »Nächstes Jahr in« wurden ungewöhnliche Episoden jüdischen Lebens zusammengetragen und in Comicstrips übersetzt. Daraus formt sich ein Panorama jüdischer Geschichte in Deutschland - ein Blick auf die Vielfalt des Judentums, auf Ausgrenzung und Assimilation, Verfolgung, Aufbruch und Ankommen.
Die Große Hamburger Straße ist eine Straße in der alten Mitte Berlins. Von dieser alten Mitte ist beinahe nichts mehr erhalten, denn abgerissen, begradigt und auch mal verschoben wurden die Häuser hier immer schon, zuletzt auch zerbombt, aber jedes Mal neu wieder aufgebaut.
Die Große Hamburger Straße ist eine kurze Straße. Man ist schnell hindurchgegangen, oder auch nicht. Irina Liebmann ist es geschehen, dass sie in der Großen Hamburger Straße stecken geblieben ist. "Ins Loch gefallen für viele Jahre." Warum kam sie dort nicht heraus?
Das fragt sie sich selber in diesem Buch. Was ist es, das sie nicht loslässt? Ein Geheimnis, es muss ein Geheimnis sein, und so erzählt sie es auch.
