Warum fällt es uns so schwer, uns zu ändern? Warum gelingt die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft nicht? Scheitern wir mit unseren Vorsätzen an unseren Genen? Ist der Kapitalismus an allem schuld?
Wer verstehen will, was Menschen und Gesellschaften antreibt, was Wandel ermöglicht oder blockiert, darf nicht bei mangelnder Bildung oder Hirnforschung stehen bleiben.
Viel wichtiger ist es, menschliches Verhalten in all seinen Facetten zu beleuchten - und das ist in hohem Maße emotional gesteuert, von Eigennutzen getragen oder von kulturellen Werten geprägt.
Neu 2017-1.HJ (Thema)
Geboren im Jahr der israelischen Staatsgründung, die aufgrund der Vertreibungen als Nakba (Katastrophe) ins kollektive Gedächtnis der Palästinenser eingegangen ist, wuchs Sumaya Farhat-Naser im Westjordanland auf, das seit nunmehr fünfzig Jahren von Israel besetzt gehalten wird. In Friedensinitiativen und Frauengruppen sowie in Seminaren mit Jugendlichen setzt sie sich seit Jahrzehnten für Dialog und Gewaltverzicht bei der Lösung des Nahostkonflikts ein. In mittlerweile vier Büchern und auf zahlreichen Vortragsreisen hat Sumaya Farhat-Naser von ihrer Arbeit und vom Alltag unter Besatzung berichtet.
Gelächter, Löffelklappern und Geschmatze dringen hinaus auf die Straße, Musik und Schüsse. Stimmen sind zu hören, die von Ndozo und Fanti und all den anderen Waisen, Witwen und Verwandten, die unter dem Dach des Großvaters Zuflucht gesucht und Arbeit gefunden haben. Es ist ein Haus, das in E.C. Osondus Romandebüt zur Hauptfigur avanciert, das zum Schauplatz wird und zum Symbol für das Vergehen der Zeit - aber alles andere als ein gewöhnliches. Begehbar wie separate Zimmer werden die einzelnen Schicksale seiner Bewohner und durch sie das Panorama eines Arbeiterviertels mit seinen Routinen und Bräuchen in einer namenlosen afrikanischen Großstadt aufgerollt. Es wird gehandelt und gefeilscht, gestritten und gekreischt, geheiratet und geliebt. Lebhaft geht es zu, zuweilen überschlagen sich die Ereignisse, doch durch die kindlich wache Erzählstimme bekommen auch Kindstötung, Totschlag und Diebstahl unverstellt ihren Platz, und die sich zahlreich zu Wort meldenden, aber namenlos bleibenden Nachbarn und Anwohner übernehmen die vermittelnde Rolle des Chors in der griechischen Tragödie.
"Unsere Sprache ist auch unsere Geschichte."
Die "Deutschen Sagen" bilden nach den "Kinder- und Hausmärchen" das zweite große Sammelwerk der Brüder Grimm. Zehn Jahre lang haben die Sprachwissenschaftler und Volkskundler Jakob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) Sagen unterschiedlichster Herkunft gesammelt. Manche wurden bereits seit über 1500 Jahren von Generation zu Generation weitergegeben, von den Brüdern erstmals niedergeschrieben und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Heutzutage sind viele der Geschichten, die Musik- sowie Literaturgeschichte prägten, nicht mehr aus unserem kulturellen Gedächtnis wegzudenken.
Dieses Buch bietet einen Überblick über die rund 3000 Jahre alte religiöse Tradition von der vedischen Religion bis zum modernen Hinduismus. Es erläutert die unterschiedlichen heiligen Schriften und stellt die wichtigsten Götter einer unüberschaubar vielgestaltigen Götterwelt vor. Besonderes Augenmerk gilt dem gegenwärtigen gelebten Hinduismus und seinen national-politischen, von den Erfahrungen der Kolonialzeit und des Freiheitskampfes geprägten Aspekten. Eine Zeittafel, Literaturhinweise und ein Register runden diese Einführung ab.
Viele seiner Buchtitel klingen wie die Titel einer Jukebox und wurden zu Losungen mehrerer Generationen von Lesern: "Publikumsbeschimpfung", "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter", "Der kurze Brief zum langen Abschied"... In den Sechzigern zeigte Peter Handke als einer der ersten, wie das geht: der Schriftsteller als angry young man und Popstar des Literaturbetriebs, kompromisslos in seiner Sprache und der Vielfalt seines Schreibens. Kaum war er auf den Bestsellerlisten, kehrte er dem Rummel den Rücken. Er ging auf Reisen, und immer nahm er seine Leser mit in den Rhythmus seiner Sprache, in seine langen, schwingenden Sätze.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes untersuchen Ereignisse, die sich tief in das Gedächtnis der Gesellschaft eingraben und eine kollektiv geteilte kulturelle Erfahrung des Spektakulären anzeigen: sogenannte Amokläufe und School Shootings. Neben der spektakulär inszenierten Tatausgestaltung und ihrer willkürlich erscheinenden Grausamkeit ist an diesen Gewalttaten so frappierend, dass sich reales und mediales Geschehen in einer Weise überblenden, die beides nahezu ununterscheidbar werden lässt. Wenn ein Amoklauf erfolgt, dann scheint er in seiner medial umfangreich aufbereiteten Rezeption einer Dramaturgie zu folgen, wie sie schon seit langem aus fiktionalen Darstellungen bekannt ist.
Wie aus den Trümmern des Ersten Weltkriegs eine neue Welt entstand. Wie eine Sintflut riss der Erste Weltkrieg die alte Ordnung hinweg, wirbelte gesellschaftliche, politische und ökonomische Vormachtstellungen durcheinander, ließ ganze Reiche zerbrechen und neu entstehen. In einem weltumspannenden Panorama beschreibt Adam Tooze die fundamentalen Verschiebungen der Zwischenkriegszeit und legt dar, wie fatal sich vor allem die Rolle der USA auswirkte: Die neue Weltmacht scheiterte letztlich daran, dauerhaft für Frieden zu sorgen.
Dieses Buch befasst sich mit dem Arbeitsalltag von DDR-Staatsanwälten. Aus verschiedenen Generationen, Sachgebieten und Regionen berichten Staatsanwaälte als Zeitzeugen über die Vorbeugung und Bekämpfung der Kriminalität in unterschiedlichen Etappen der DDR-Geschichte. Dabei wird deutlich, dass diese Aufgaben zum großen Teil denen eines Staatsanwaltes in der BRD sehr ähnlich waren.
„Die Kritik der Religion. Der Kampf für das Diesseits der Wahrheit“ hat ein doppeltes Anliegen: Natürlich geht es zunächst einmal um Religionskritik, d.h. um die Kritik an den Religionen und insbesondere am Christentum. Vor allem aber gibt es auch, hier für das Christentum nachgezeichnet, eine Kritik der Religionen am Zustand der Welt, konkreter: eine Religionskritik des Christentums an der Verhimmelung der Welt. Hier liegt der Konvergenzpunkt linker und christlicher Religionskritik.
