Alain Badiou meldet sich erneut mit zwei kämpferischen Texten zur aktuellen politischen Lage zu Wort und nimmt sich vor, wie einst Sokrates die Jugend zu verderben. Das heißt in diesem Fall, ihr wenn nicht die Mittel, so doch das Verlangen zu geben, die Welt zu verändern.
In seiner flammenden "Rede an die Jugend" stellt Badiou die für jede emanzipative Politik entscheidende Frage, inwieweit die Annahme der universellen Gleichheit aller Menschen vereinbar ist mit der Anerkennung individueller Unterschiede. Ausgehend von Texten Victor Hugos, Lacans, Sartres und Hegels erläutert er in populärem Ton, aber mit der ihm eigenen philosophischen Brillanz, wie das Verhältnis zwischen dem Selben (le Même) und dem Anderen (l'Autre) zu denken ist.
Jugend (Thema)
Alles beginnt im Spätsommer, in einem Park. Als er plötzlich vor ihr steht, fühlt sie sich überrumpelt.
Quasi ist "quasi vierzehn" und schwänzt nicht zum ersten Mal die Schule. Der Alte ist freundlich, schüchtern fast, gar nicht wie die anderen Männer, denen sie schon begegnet ist.
Am nächsten Tag kommt er wieder. Der Alte liebt nichts mehr als Vögel und die Musik von Nina Simone, arbeiten will er nicht. Quasi glaubt, allein zu sein in der Welt, die Gleichaltrigen sind ihr fern und fremd. Sie findet sich uninteressant, wäre gern abenteuerlustiger, vielleicht verführerischer. Den Alten scheint das nicht zu kümmern.
Eine gute Bildung ist entscheidend für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen. Das ist klar. Aber was genau ist gute Bildung, vor allem in einer Zeit der globalen Umbrüche, in der die Definition von Arbeit sich massiv wandelt? Was brauchen unsere Jüngsten von uns, damit sie sich Wissen und Können aneignen und gleichzeitig Orientierung im Leben finden können? Wie lernen sie, wie das Leben und Zusammenleben im 21. Jahrhundert wirklich gelingt? Unsere Bildungseinrichtungen kriegen das nicht allein hin, verhindern es oft sogar. Dafür braucht es jetzt uns alle, die ganze Zivilgesellschaft.
Vieles in dieser Welt ist ungerecht und grausam. Die Natur wird zerstört, Tiere werden gequält, Menschen diskriminiert und verfolgt. Aber was kann ein Einzelner da schon tun? Sehr viel, wenn man es richtig macht, wie Greta Thunberg und andere beweisen. Doch wo fange ich an? Und wie?
Wir beantworten die wichtigsten Fragen: Wie organisiere ich eine Kampagne? Wo finde ich dafür Unterstützung? Wie starte ich eine Petition? Und auch: Warum lohnt es sich und wie fühlt man sich dabei? Damit jeder weiß, wie er etwas bewegen kann. Denn du kannst nichts dafür, dass die so Welt ist, wie sie ist. Aber du kannst dafür sorgen, dass sie nicht so bleibt.
Mit Checklisten, Timelines, Tipps und Interviews mit den Schülerinnen und Schülern von Fridays for Future und anderen Bewegungen.
"Mochte mein Vater auch manchmal unser letztes Geld in irgendeiner Spelunke versoffen, mochte er auch mehrmals meine Mutter blutig geprügelt haben: Ich wollte immer, dass er bleibt. Aber anders."
Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.
ISBN 978-3-546-10000-7
31.01.2020
vergriffen
Welch schöne Rahmenerzählungen doch Begräbnisse bieten! Vor allem, wenn es sich um Schulfreunde aus der verblichenen Kindheit handelt, mit denen man nachher nicht mehr so viel zu tun haben mochte. So trinkt man schnell noch bei Mama eine mutmachende Flasche Wein, ehe sich in der Kirche, bei Gebeten und dem heimlichen Blick auf die Hinteransicht gealterter, einst heiß begehrter Frauen, der Faden in die Vergangenheit abspult. In jene Zeit, als Franco starb, und Spanien sich aufatmend veränderte, als kleine Jungs den Blick in verbotene erotische Abgründe riskierten, ehe sie zu gaunerhaften Mitverdienern an Spaniens Aufstieg zur einträglichen Touristenhölle heranwuchsen.
Mittels der Methode "reflexive Fotografie" stellt Andreas Eberth Alltagskulturen von Jugendlichen dar, die in den Slums von Nairobi geboren wurden, dort aufgewachsen sind und noch immer dort leben. Darauf basierend entwickelt er ein Konzept für den Geographieunterricht, das durch die Schulung einer kritisch-reflexiven Bildkompetenz dazu beiträgt, die Perspektiven auf das Leben im kenianischen Slum zu differenzieren. Mit diesem exemplarischen Raumbeispiel werden Ansätze aufgezeigt, wie es gelingen kann, im Schulunterricht ein differenzierteres "Afrika"-Bild zu vermitteln und Vorurteile abzubauen.
Auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk und FAZ Dez. 2019 und Januar 2020
An einem Tag im November verlässt Franziska Oswald ihr Zuhause, setzt sich in den Zug und fährt nach Berlin, wo sie niemanden kennt. Franziska lässt ihr ganzes Leben zurück, eine vielversprechende Karriere als junge Akademikerin, ein Einfamilienhaus in einer hübschen Siedlung im Münsterland, das sie zusammen mit ihrem Partner Johannes bewohnt hat. In Berlin kriecht sie in einem dunklen, verwahrlosten Parterreloch im Hinterhof unter. Den Mietvertrag hat sie mit falschem Namen unterschrieben. Sie irrt ziellos in der Stadt umher. Ihre Geldreserven schrumpfen. Niemand weiß, wo sie ist, nicht einmal ihre Familie. Johannes erst recht nicht. Und das aus gutem Grund.
HipHop ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Er hat Alltagssprache und kulturelle Werte geprägt und erstaunliche Helden hervorgebracht. Was in den achtziger Jahren in Jugendzentren und Kellerclubs begann, ist heute Pop: Rap ist der Sound unserer Zeit.
"Könnt ihr uns hören?" lässt die Geschichte dieses Genres in Deutschland lebendig werden. Das Buch ist kompiliert aus Gesprächen mit mehr als 100 Rappern, Journalisten, Musikern und Aktivisten. Sie erzählen, wie die deutsche Sprache cool wurde. Und sie zeigen, wie die Ideen einer Handvoll Überzeugungstäter eine ganze Generation prägen konnten.
