Viele Bewegungen, Initiativen und Gruppierungen suchen aktuell schon nach alternativen Wegen.
Ihnen allen gemeinsam ist das Streben nach einer neuen Kunst, miteinander zu leben (con-vivere). Konvivialismus bedeutet das Ausloten von Möglichkeiten, wie jenseits der Wachstumsgesellschaft ein Zusammenleben möglich sein kann, wie Sozialität, Konflikt und Individualität aufeinander bezogen werden und wie ökologisch und sozial nachhaltige Formen demokratischen Lebens ausschauen können. Eine neue politische Philosophie erscheint daher dringend geboten, und das weltweit diskutierte Manifest renommierter Autoren stellt als Minimalforderung klar: Eine solche neue Philosophie und Kunst des Zusammenlebens muss den Primat des Ökonomischen brechen und sich auf eine gemeinsame Menschheit und auf den Wert der Individualität zugleich berufen.
Website zum Buch: www.diekonvivialisten.de.
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Die Erstunterzeichnenden streben eine Weltversammlung an, „in der sich Vertreter der organisierten Weltzivilgesellschaft, der Philosophie, der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der verschiedenen ethischen, spirituellen und religiösen Strömungen zusammenfinden, die sich in den Prinzipien des Konvivialismus wiedererkennen“ (S. 74). Es ist zu wünschen, dass dieser Plan gelingt und dass die Ideen zum Konvivialismus weltweit diskutiert und umgesetzt werden. Rezension von Prof. Dr. Josef Freise social net 01.01.2015
Convivialism and Asian traditions of thought. By Alain Caillé
Frank Adloff (Jahrgang 1969) ist ein deutscher Soziologe. Er lehrt als Professor für Soziologie an der Universität Hamburg mit dem Schwerpunkt „Dynamiken und Regulierung von Wirtschaft und Gesellschaft“. Seine Forschung umfasst u. a. Zivilgesellschaft, Theorie der Gabe, Konvivialismus, Postwachstum sowie Nachhaltigkeit. Er studierte Soziologie, Philosophie und Volkswirtschaftslehre in Marburg, Jena und Berlin, promovierte an der Freien Universität Berlin (FU Berlin) und habilitierte 2009 an der Universität Göttingen. Aus seiner Feder stammen maßgebliche Arbeiten zur Gabensoziologie und zur konvivialen Gesellschaft – etwa das herausgegebene Werk „Das konvivialistische Manifest“.
Wikipedia (DE): Frank Adloff
1. Auflage
22.09.2020
,
Deutsch
In der gegenwärtigen gesellschaftlichen und ökologischen Krisensituation ist nichts dringender gefragt als eine Vorstellung davon, wie eine Zeit nach dem Neoliberalismus aussehen kann. Das zweite konvivialistische Manifest stellt eine politische Philosophie vor, die konsequent relational und pluriversal angelegt ist, die das Zusammenleben der Menschen untereinander und das Verhältnis zur Natur auf neue, glaubwürdige und überzeugende Grundlagen stellt. Ein zentraler Aspekt ist dabei die Überwindung aller Formen menschlicher Hybris. Nach einer intensiven Diskussion haben fast 300 Wissenschaftlerinnen, Intellektuelle und Aktivistinnen aus 33 Ländern dieses Manifest unterzeichnet.
Die "konvivialistische Internationale" ist ein globales Netzwerk von Wissenschaftlern, das eine neue politische Philosophie des Zusammenlebens entwickelt, bekannt als Konvivialismus. Diese Philosophie, die aus der von Alain Caillé initiierten Gruppe "Les Convivialistes" hervorgegangen ist, zielt darauf ab, Wege jenseits der Wachstumsgesellschaft zu erforschen, um ein Zusammenleben zu ermöglichen, das soziale Beziehungen, Konflikte und Individualität berücksichtigt und gleichzeitig ökologisch und sozial nachhaltige Formen des demokratischen Lebens fördert.
Herausgeberinfos
Claus Leggewie ist ein deutscher Politikwissenschaftler und war von 2007 bis zum 31. Juli 2017 Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Leggewie ist Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Er setzt sich u.a. ein für die Rechte der Natur. Netzwerk Rechte der Natur
Wikipedia (DE): Claus Leggewie