tagesschau (Medienpräsenz)

29:20

Geht von Putins Russland eine Gefahr für Deutschland aus? 

Und wie viel Nähe zu Putin steckt in der AfD? maischberger in der ARD-Mediathek: https://www.ardmediathek.de/sendung/m... 

00:00 Ist Russland eine Gefahr für Deutschland? 
05:00 Moral in der Außenpolitik 
08:30 Die Position der AfD gegenüber Russland 
11:00 Friedensinitiative für die Ukraine 
13:00 Parlamentarische Anfragen der AfD zu Waffenlieferungen 
16:15 Markus Frohnmaiers Reise auf die Krim 
20:55 Kontrolliert Russland AfD-Abgeordnete? 
23:30 Die Rolle der USA bei der Verteidigung Europas 
27:55 Steinmeiers Warnung vor Extremismus 


Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen und der AfD-Fraktionsvize Markus Frohnmaier liefern sich bei maischberger eine intensive Diskussion über Außenpolitik, Krieg und politische Verantwortung. Röttgen wirft Frohnmaier vor, russische Interessen in Deutschland zu vertreten und Putins Angriffskrieg zu relativieren. Frohnmaier weist die Vorwürfe scharf zurück, spricht von einer verzerrten Wahrnehmung und kritisiert die Bundesregierung für eine „moralisierende Außenpolitik“ ohne Strategie.

Röttgen betont dagegen, dass Russland „einen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine“ und einen „hybriden Krieg gegen Deutschland“ führe – mit Spionage, Sabotage und gezielten Angriffen auf kritische Infrastruktur. Er fordert Geschlossenheit im Westen und klare Kante gegenüber Putin: Nur wenn der Krieg scheitere, könne Frieden zurückkehren. Frohnmaier entgegnet, es gehe um Interessen, nicht um Moral, und wirft der Regierung vor, keinen Dialog mehr mit Moskau zu suchen. Auch sehe er in Russland keine Bedrohung für Deutschland und fordert eine Friedensinitiative.

Frohnmaier fordert dazu ein Ende der Unterstützung für die Ukraine. Röttgen hält dagegen, dass die Unterstützung der Ukraine im deutschen Interesse sei. Auch die Vorwürfe möglicher russischer Einflussnahme auf Frohnmaier und die AfD werden diskutiert. Die Anfragen der AfD zur kritischen Infrastruktur und Waffenlieferungen seien üblich und würden auch von anderen Parteien so durchgeführt werden. Frohnmaier bezeichnet die Berichte als Lüge, Frechheit und betont, er stehe „unter niemandes Kontrolle“.

Zum Schluss geht es um den transatlantischen Zusammenhalt, den Rückzug der USA aus Europa und um den Zustand der Demokratie in Deutschland. Röttgen verteidigt Bundespräsident Steinmeiers Rede gegen Extremismus und sieht es als die Aufgabe des Amtes an, genau dafür zu werben. Frohnmaier sieht darin hingegen einen Versuch, die AfD zu diskreditieren – und fordert die politischen Gegner auf, „sich endlich inhaltlich auseinanderzusetzen“ statt mit moralischer Empörung.

Die Sendung vom 10.11.2025 in der Mediathek: https://www.ardmediathek.de/video/mai... 

18:25

Wie gefährdet ist unsere Meinungsfreiheit wirklich? Und warum trauen sich viele Menschen nicht mehr, offen zu sagen, was sie denken?

Der Philosoph und Autor Richard David Precht spricht bei maischberger über die veränderte Debattenkultur in Deutschland. Nicht neue Gesetze, sondern die gewachsenen sozialen Kosten des Äußerns hätten den Meinungsraum verengt. Menschen würden gesellschaftliche Ächtung oder berufliche Nachteile fürchten, wenn sie von der Mehrheitsmeinung abwichen.

Precht beschreibt die Entwicklung seit den 1960er-Jahren als doppelt: Einerseits habe sich die Gesellschaft geöffnet und sensibler gemacht – andererseits habe die Empfindlichkeit zugenommen, sodass der gemeinsame Raum für kontroverse Diskussionen immer kleiner werde.

Er unterscheidet zwischen Meinungsfreiheit und Meinungstoleranz: Während die rechtliche Freiheit weiter bestehe, sei die gesellschaftliche Toleranz stark geschrumpft. Precht kritisiert einen „infantilen Umgang mit Moral“ und warnt vor überzogener Empörungskultur – etwa im Umgang mit Sprache oder einzelnen Fehltritten. Besonders im Kulturbetrieb beobachtet er eine wachsende Angst vor öffentlicher Kritik und fordert mehr Resilienz von Verantwortlichen in Verlagen und Institutionen.

Inhalt

00:00 Meinungsfreiheit und gesellschaftlicher Druck 
03:30 Das „Seerosen“-Dilemma 
04:45 Meinungsfreiheit und Meinungstoleranz 
07:15 Resilienz als Ausweg? 
08:10 Die Meinungsfreiheit in den USA 
11:35 Einblicke in seine Familiengeschichte 
14:20 Enttäuschung über die Grünen 
16:00 Angststillstand und politische Inszenierung 

4:20

Nicht nur in den USA hat der Tod des George Floyd Betroffenheit ausgelöst, Social Media stand weltweit ganz im Zeichen des #BlackOutTuesday - und auch in Deutschland gab es Demonstrationen. Aber was bleibt, nachdem die Welle der Bestürzung nach der Empörung wieder abnimmt? Vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt sich darüber Gedanken zu machen, was der Tod von George Floyd mit uns zu tun hat, welche Rolle Rassismus bei uns in Deutschland spielt.

31:50

Statt langwieriger Ermittlungsarbeit Fahndungserfolge mit ein paar Klicks: Das ist das Versprechen der US-amerikanischen Softwarefirma #Palantir an Sicherheitsbehörden. In Deutschland wird die umstrittene Palantir-Software momentan in drei Bundesländern eingesetzt – die Polizeibehörden sind überzeugt, Kritiker warnen, dass demokratische Freiheitsrechte zunehmend unter Druck geraten. NDR-Investigativjournalist Lorenz Jeric hat sich mit der Recherchekooperation von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung angeschaut, wie deutsche #Polizeibehörden die umstrittene Palantir-Software einsetzen. In dieser 11KM-Folge erzählt Lorenz, warum die #Ermittler nicht mehr darauf verzichten wollen, welche große Gefahr allerdings Kritiker sehen und warum die Software erst der Anfang sein könnte. 

Hier geht’s zur Panorama 3 Doku von Lorenz Jeric, Johannes Edelhoff, Florian Flade und Petra Blum: 
https://www.ardmediathek.de/video/pan...

In dieser früheren 11KM-Folge geht es um die Abschiebungen in den USA durch die ICE-Behörde „Newsom gegen Trump: Wie Amerika um seine Demokratie kämpft“: 
https://1.ard.de/11KM_Newsom_Trump

Hier geht’s zu Deep Doku, unserem Podcast-Tipp: 
https://www.ardaudiothek.de/sendung/d...

Diese und viele weitere Folgen von 11KM findet ihr überall da, wo es Podcasts gibt, auch hier in der ARD Audiothek: 
https://www.ardaudiothek.de/sendung/1...  

An dieser Folge waren beteiligt: 
Folgenautor: Stephan Beuting 
Mitarbeit: Niklas Münch, Marc Hoffmann 
Host: David Krause 
Produktion: Timo Lindemann, Fabian Zweck, Regina Staerke, Hanna Brünjes

Planung: Nicole Dienemann und Hardy Funk 
Distribution: Kerstin Ammermann 
Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler

11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR

Mit Sandra Maischberger spricht der frühere Bundesminister Klaus von Dohnanyi (SPD) über die Rolle Europas und Deutschland im Ukraine-Krieg, Bundeskanzler Friedrich Merz und die USA unter der Präsidentschaft Donald Trumps.

Mit Blick auf den Ukraine-Krieg zeigt sich von Dohnanyi skeptisch gegenüber bisherigen Lösungsversuchen. Die Lage sei „fast unlösbar“. Putin verlange eine schwache, bündnisfreie Ukraine, während die Ukraine stark und westlich eingebunden sein wolle. Frieden könne nur durch beiderseitiges Nachgeben entstehen. „Putin muss lernen, dass die Ukraine vom Westen eingebunden sein wird. Und die Ukraine muss einsehen, dass Putin nichts zurückgeben wird“, erklärt von Dohnanyi. Als mögliches Modell nennt der SPD-Politiker eine Anerkennung des Status quo, ähnlich wie im geteilten Deutschland: Man akzeptiere den Ist-Zustand, ohne ihn dauerhaft zu legitimieren.

Der frühere Bundesminister betont, Europa müsse seine Interessen selbst vertreten, ohne sich auf die USA zu verlassen: „Nicht Amerika kann über Europa entscheiden – Europa muss über Europa entscheiden.“ Bundeskanzler Friedrich Merz solle selbst nach Moskau fahren. Die Ukraine sei Teil Europas – „und über diese Entwicklung müssen wir entscheiden“. In einem Gespräch mit Russland müsse das Ziel ein Waffenstillstand sein. Sanktionen und Waffenlieferungen könnten folgen, aber nur „nachdem man mit Putin geredet hat“.

Der Annahme, Russland wolle NATO-Gebiet angreifen, widerspricht von Dohnanyi – Putin habe daran kein Interesse. Das seien Spekulationen, wie sie schon im Kalten Krieg geäußert wurden. Der Sicherheitsverlust durch den NATO-Beitritt ehemaliger Warschauer-Pakt-Staaten sei aus russischer Sicht nachvollziehbar. „Wenn man sich nicht in die Rolle des Gegners versetzen kann […] wird man nicht erfolgreich mit ihm umgehen können.“

Spione gibt es nicht nur in Filmen. Viele sind allein für den deutschen Auslandsdienst BND tätig. Dessen Arbeit wird zwar kontrolliert. Allerdings mit Einschränkungen.