Wir leben im Anthropozän - denn der Mensch ist zu einem geologischen Faktor geworden.Signatur dieses neuen Abschnitts der Erdgeschichte ist die Verletzung der planetarischen Grenzen durch den Menschen. Dies bedroht das gegenwärtige Leben auf der Erde und nicht zuletzt die menschliche Zivilisation selbst. Hiervon sind zuallererst Arme und Ausgebeutete in aller Welt und vor allem in den Ländern des Südens betroffen. Daher stellt sich im Anthropozän die alte Gerechtigkeitsfrage in neuer Schärfe und neuer Gestalt.
Religion (Thema)
Liebe ist Sprengstoff, Heil, Unglück, Trost, Ekstase, Fluch, Sicherheit, Gnade, Hass, Wärme, Schönheit, Wahnsinn, Sehnsucht. Vielgestaltig wie sonst nichts, durchdringt sie alle Poren der Welt, überall hinterlässt sie ihre Spuren wie ein ungeschickter Dieb im Dunkel der Nacht. Wer kann sie fassen?
Peter Trawny versucht es. Nicht mit einem nüchternen System, sondern in funkelnden Denkbildern. Er befragt die Philosophen, untersucht die Phänomene, spürt der Vielgestaltigkeit nach. Denn Liebe, so zeigt er, kennt viele Formen: Gottesliebe, Nächstenliebe, große Liebe, Weisheitsliebe, romantische Liebe, Hassliebe.
Eine leidenschaftliche Antithese zum üblichen Kulturpessimismus und ein engagierter Widerspruch zu dem weitverbreiteten Gefühl, dass die Moderne dem Untergang geweiht ist.
Hass, Populismus und Unvernunft regieren die Welt, Wissenschaftsfeindlichkeit macht sich breit, Wahrheit gibt es nicht mehr: Wer die Schlagzeilen von heute liest, könnte so denken. Doch Bestseller-Autor Steven Pinker zeigt, dass das grundfalsch ist. Er hat die Entwicklung der vergangenen Jahrhunderte gründlich untersucht und beweist in seiner fulminanten Studie, dass unser Leben stetig viel besser geworden ist. Heute leben wir länger, gesünder, sicherer, glücklicher, friedlicher und wohlhabender denn je, und nicht nur in der westlichen Welt. Der Grund: die Aufklärung und ihr Wertesystem.
"Appiah zerlegt die Dogmen und die Propaganda, die harnäckig bestimmen, wie wir über Identität sprechen." Zadie Smith
In den politischen Auseinandersetzungen der Gegenwart wird immer wieder eine Kategorie aufgerufen: Identität. Wer sind wir? Oder besser: Was sind wir? Diese Fragen beantworten wir gewohnheitsmäßig mit kollektiven Kategorien wie Religion, Nationalität, Hautfarbe, Klasse oder Kultur.
Nach Stationen bei der UN in New York und Burundi arbeitet Mira für das Büro der Vereinten Nationen in Genf. Während sie tagsüber Berichte über Krisenregionen und Friedensmaßnahmen schreibt, eilt sie abends durch die Gänge der Luxushotels, um zwischen verfeindeten Staatsvertretern zu vermitteln. Bei einem Empfang begegnet sie Milan wieder, in dessen Familie sie nach der Trennung ihrer Eltern im Frühjahr 94 einige Monate gelebt hat. Die Erinnerungen an diese Zeit, aber auch Milans unentschiedene Haltung zwischen gesuchter Nähe und schroffer Zurückweisung überrumpeln und faszinieren sie zugleich. Als ihre Rolle bei der Aufarbeitung des Völkermords in Burundi hinterfragt wird, gerät auch Miras Souveränität ins Wanken, ihr Glaube, sie könne von außen eingreifen, ohne selbst schuldig zu werden.
Schaut man auf die jüngsten Entwicklungen und Enthüllungen rund um das Thema Kirche, wird immer deutlicher: Der Vertrauensverlust ist so groß, dass Kirche sich neu (er)finden muss. Kosmetische Korrekturen oder Reformbemühungen reichen nicht mehr aus.
Dieses Buch ist ein mutiges Plädoyer für einen tatsächlichen und radikalen Neuanfang. Der bekannte und streitbare Hochschulpfarrer Burkhard Hose entwickelt darin eine Vision, eine Utopie davon, wie eine Kirche der Zukunft aussehen könnte. Ausgehend von einer österlichen Kirche ist für ihn das Ziel nicht das Wiederbeleben vergangener volkskirchlicher Zeiten, sondern die Auferstehung in einer neue Gestalt.
Kirche sind die, die in der Spur Jesu nicht länger einer Institution, sondern wirklich den Menschen dienen.
Eine entschlossene Vision von Christsein, die den derzeitig spürbaren Bruch tatsächlich ernst nimmt.
Mit der raschen Expansion des so genannten "Islamischen Staates" 2014, dem Genozid und den Vertreibungen von Êzîdî, Christen und Schiiten im Irak haben sich viele junge EuropäerInnen jihadistischen Gruppen angeschlossen. Europa ist nun endlich auf das Problem des wachsenden jihadistischen Extremismus aufmerksam geworden. Der Autor Thomas Schmidinger hat als Mitbegründer von "Netzwerk Sozialer Zusammenhalt" Erfahrung in der konkreten Beratung von Angehörigen jihadistischer Jugendlicher, die in dieses Buch eingeflossen ist.
ISBN 978-3-85476-523-3
vergriffen
Dramatische Saga einer ostjüdischen Familie und Joseph Roths berühmtester Roman, entstanden 1930.
Schon im Titel zitiert Joseph Roth sein dramatisches Thema an: die alttestamentarische Geschichte von Hiob, den von Gott geprüften Dulder. Im Roman ist es Mendel Singer, der in Ostgalizien ein bescheidenes Dasein als Lehrer fristet, bis ihn die Schicksalsschläge treffen: Der älteste Sohn muß und will zum russischen Militär, der zweite desertiert nach Amerika, die einzige Tochter läßt sich mit Kosaken ein und der jüngste Sohn scheint unheilbar behindert. Und dieser jüngste muß zurückgelassen werden, als die Eltern mit der Tochter nach Amerika fliehen, wo der emigrierte Sohn Sam ihnen ein behagliches Leben bereiten will.
Doch wieder schlägt der strafende Jehova zu. Beide Söhne fallen im I. Weltkrieg, die Mutter stirbt darüber und die Tochter endet im Wahnsinn. Als auch Mendel Singer zu verzweifeln droht und sich von Gott abwendet, geschieht das Wunder der Heilung: Aus dem behinderten Sohn ist ein begnadeter Komponist und Dirigent geworden, der nun seinen Vater zu sich nimmt.
Es scheint, als läge ein Fluch über dem Städtchen Ruby, Oklahoma. Dessen Bewohner, Nachkommen ehemaliger Sklaven, bilden eine verschworene Gemeinschaft. Siebzehn Meilen weiter, in einem verlassenen Kloster, wohnt die Sünde in Gestalt von fünf Frauen. Ein großes Epos über eine von Rassismus, Bigotterie und Intoleranz bedrohte Gruppe schwarzer und weißer Frauen.
Dieser Band präsentiert drei wichtige frühe Stücke des Dramatikers.
»Mit »Die sexuellen Neurosen unserer Eltern« stürmt Lukas Bärfuss die deutschen Bühnen«, schrieb »Die Welt«; und das Schweizer Radio feierte das Stück als »Sternstunde des Theaters«. 2015 kam der Film »Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern« (Regie: Stina Werenfels) in die Kinos. Der Autor, der seit 1998 Theaterstücke schreibt und mit der freien Gruppe »400asa«, die sich in der Tradition der dänischen Dogma-Filmemacher sieht, für Furore sorgte, nahm das gelassen und bekannte, ihn interessiere das Theater gerade »als eine besonders unvollkommene Kunst. Alles knirscht. Ich selber knirsche, die Schauspieler knirschen, sogar die alten Sessel.«
