Indien (Thema)
Im Jahr 2021 hat sich Rosa Luxemburgs Geburtstag zum 150. Mal gejährt. Auch wenn sie im Zuge der Revolution von 1918/19 einen gewaltsamen Tod fand und in der Folge viel getan wurde, ihr Andenken zu schmälern, bleiben ihre Werke bis heute eine Inspiration für all diejenigen, die versuchen, eine neue, bessere und gerechtere Welt zu schaffen. Der Band versammelt Arbeiten von deutschsprachigen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenen Fragestellungen dem Nachwirken Luxemburgs widmen. Sie unterstreichen in ihrer Gänze den bedeutenden Stellenwert, den Luxemburgs Gedanken bis heute besitzen.
Indien droht zu zerbrechen – und mit ihm eine junge Frau Ein Land steht in Flammen: Jivan muss mit ansehen, wie ein Anschlag auf die U-Bahn in Kalkutta Hunderte Menschen tötet. Nach einem regierungskritischen Facebook-Post wird die neunzehnjährige Muslima festgenommen. Nur ein ehemaliger Lehrer und ihre Nachhilfeschülerin Lovely können ihre Hinrichtung jetzt noch verhindern.
Einfache Welterklärungen stehen derzeit hoch im Kurs. Auch der Mythos vom »überlegenen Westen« wird nicht hinterfragt. Rassismus, Kolonialismus und Imperialismus werden aus der Erzählung vom demokratischen Aufstieg verbannt.
Pankaj Mishra schildert, wie dieses Denken zum Mainstream wurde, und zeigt, wie brüchig das Fundament ist, auf dem unsere westliche Welt angeblich errichtet wurde. Die wahren Feinde der Demokratie sind jene, die angeblich ihre Werte verteidigen: Dies zeigen der tief verwurzelte Rassismus in den USA oder die Angst vor islamistischen Invasoren.
"Der Zen-Buddhismus lädt zu einer Begegnung ein, in der die Wirklichkeit ihrem Wesen nach neu ansichtig wird."Heinrich Dumoulin
Die "Geschichte des Zen-Buddhismus" ist ein Meilenstein in der Literatur zum Zen-Buddhismus und bis heute ein Standardwerk geblieben. Neben der Beschreibung der geschichtlichen Entwicklung des Zen-Buddhismus in Indien, China, Korea und Japan führt Dumoulin den Leser auf brillante Weise auch in die Theorie und Praxis des Zen ein. Aufschlussreiche, unterhaltsame und bisweilen amüsante Anekdoten und Legenden machen die Lektüre sowohl für Einsteiger als auch für Kenner zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis.
Einem biographischen Fragment des Welt-Dichters folgt seine Sicht der Lehre Jesu. Sein erdweiter ökumenischer Geist zeigt sich auf der politischen Ebene in der radikalen Kritik des Nationalismus und des Krieges. Die Gedanken zur Menschen-Bildung bestimmen die Kapitel über die Schule des Waldes und die Friedens-Universität. Der Horizont der Einheit der Menschheit öffnet sich weiter in Tagores Anregungen einer interkulturellen Ökonomie und interkulturellen Ökologie (Kosmos der Freude). Lehrer Indiens wie Mahatma Gandhi und Vinoba Bhave werden in die Nähe Tagores gerückt, der auch Maria Montessori angehört.
Warum gibt es im 21. Jahrhundert mehr Mauern und Grenzen als je zuvor? Eine globale Betrachtung.
Wir leben in einem neuen Zeitalter des Isolationismus und Nationalismus, in dem Mauern wieder Konjunktur haben, von der amerikanischen Mauer an der Grenze zu Mexiko bis hin zu der Firewall, mit der China sich gegen den Westen abschottet. Europa errichtet Zäune gegen Flüchtlinge, Mauern und Zäune ziehen sich durch den Nahen Osten, den Sudan, Korea, Indien. Mindestens 65 Länder der Welt, mehr als je zuvor, haben stark befestigte Grenzen. Es gibt viele Gründe dafür: Reichtum und Armut, Rasse, Religion, Politik, Angst. Tim Marshall zeigt in seiner fesselnden und scharfsinnigen Analyse, wie Abschottung unsere Gegenwart prägt. Sie steht für ein Versagen von Politik und ist eine Gefahr für die Zukunft.
Wo das Gras den Himmel berührt: ein Porträt der alten Seidenstraße.
Die Seidenstraße war seit der Antike einer der wichtigsten Handelswege für Seide, Gewürze, Glas, Edelsteine und Metalle. Über diese Transferroute verbreiteten sich auch Kultur, Religion, Kunst und Know-How, wie die Kenntnis von Papier und Schwarzpulver, von Asien nach Europa.
Die Spezialistin für Zentralasien Susan Whitfield bereiste die Regionen der Seidenstraße intensiv. In ihrem außergewöhnlichen Text-Bildband verbindet sie ihre persönlichen Erlebnisse mit ihren Forschungsergebnissen zu einer lebendigen Schilderung. So entsteht ein einzigartiges archäologisches, kunst- und wirtschaftshistorisches Portrait der Seidenstraße.
"In meiner Kindheit war ich als der Junge bekannt, dessen Mutter mit einem Engländer durchgebrannt war", so beginnt die Geschichte von Myshkin und seiner Mutter Gayatri. Es sind die dreißiger Jahre, Indien hadert mit der britischen Kolonialherrschaft. Da kommen zwei Fremde in den kleinen Ort am Himalaya, der deutsche Maler Walter Spies und eine Tänzerin, und Gayatri, die immer Künstlerin sein wollte, ergreift ihre Chance, der traditionellen Ehe zu entfliehen. Ein großes zeitgeschichtliches Panorama und die ergreifende Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, die für ihre Kunst und Freiheit lebt.
Von den Seitengassen in Bombay zu den heiligen Hallen in Cambridge, vom Terroristencamp in den Bergen Afghanistans zu einem Trappistenkloster in Kalifornien - das ist der Weg von Zia Khan, einem jungen Inder aus einer liberalen muslimischen Familie. Egal, welcher Weltreligion er sich anschließt, Zia glaubt, der Auserwählte zu sein: Gottes kleiner Krieger. Schonungslos zeigt der Roman, wie schmal die Grenze zwischen echter Hingabe und Fanatismus ist.
Wie so oft, ist auch bei der Kolonialismus-Debatte der Kulturbereich der Katalysator, der die Diskussion in Schwung bringt. Es geht um die Bedingungen unter denen Artefakte, menschliche Gebeine und Kunstwerke in Ethnologische Museen gekommen sind. Welche Verantwortung hat der deutsche Staat heute, wie kann Wiedergutmachung aussehen? Aber nicht nur der Staat steht in der Verantwortung. Welche Rolle haben die Missionen gespielt und wie ist das Verhältnis der Kirche zum globalen Süden heute? Es wird gefragt, welche Konzeption für das Humboldt Forum, das zukünftige nationale Museum der Weltkulturen in Berlin, die Beste ist? Was ist eigentlich Kolonialismus, Postkolonialismus oder Dekolonisation? 59 Autorinnen und Autoren haben Bestandsaufnahmen verfasst und Konsequenzen gefordert.
