Mit tänzerischer Anmut zeichnet Monika Melchert ein überraschendes Porträt der großen Schriftstellerin, die 1933 mit Mann und Kindern vor den Nazis nach Frankreich fliehen musste. Sie erzählt, wie Anna Seghers unter wachsender Bedrohung ein Schreiben entfaltet, in dem sie Politik und Poesie auf einzigartige Weise verbindet. Wie sie für die Familie sorgt, sich gegen den wachsenden Faschismus zur Wehr setzt und schließlich in Marseille ihren berühmten Roman „Transit“ beginnt. Mit Zeichnungen der jungen Künstlerin Luna Al-Mousli, die selbst Erfahrungen mit dem Exil hat.
Frankreich (Thema)
Eine brillant erzählte Sittengeschichte des 17. Jahrhunderts von Aldous Huxley, dem Autor von »Schöne neue Welt«.
1634 wurde der gutaussehende und zügellose Priester Urbain Grandier verhört, gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Er wurde für schuldig befunden, mit dem Teufel im Bunde zu stehen, sowie ein ganzes Frauenkloster verführt und ins Unglück gestürzt zu haben. Huxley erzählt hier vom sensationellsten Fall von Massenbesessenheit und sexueller Hysteria im Mittelalter.
Herbstlicher Provinzblues in der "Blauen Lagune"
Wie ein Magnet zieht das Tankstellenbistro "Blaue Lagune" die verlorenen Seelen an: Milena Proháska, ehemals erfolgreiche Anwältin und Grenzgängerin. Eigenwillige Ermittlungsmethoden kosteten sie ihren Posten. Nun versucht sie, ihre Tochter und sich mit einem Kellnerjob über Wasser zu halten. Ex-Kripo-Kommissar Jean Beringer wurde beim Einsatz gegen einen Drogenboss schwer verletzt. In der "Blauen Lagune" vermutet er dessen Drogenumschlagplatz. Jetzt sinnt er auf Rache. Ronny, ein Jugendlicher aus zerrütteten Verhältnissen. Allabendlich flüchtet er vor der Trostlosigkeit in das Bistro. Als ein verrückter Stalker Milenas Tochter entführt, verbünden sich die drei gebrochenen Charaktere zu einem Trio infernale.
Zwei verfeindete Länder, zwei verwandte Seelen
Während ihre Landsleute im ersten modernen "Großen Krieg" gegeneinander kämpfen, werden Stefan Zweig und Romain Rolland zu intimen Brieffreunden: Von Rollands europäischer Haltung tief beeindruckt, schrieb Zweig dem französischen Schriftstellerkollegen 1910 einen Brief, der zum Anfangspunkt eines lebenslangen Zwiegesprächs werden sollte. Diese erstaunlichen Schriftstücke gewähren einen intimen Einblick in erlebte europäische (Geistes-)Geschichte und sind zugleich Belege einer großherzigen Freundschaft.
In seinem kurzen Leben hat Frantz Fanon den Kampf gegen den europäischen Kolonialismus geprägt wie kaum ein anderer. 1925 in der französischen Kolonie Martinique geboren, kämpfte er im Zweiten Weltkrieg gegen die Wehrmacht, leitete eine psychiatrische Klinik in Algerien und wurde später Sprecher der algerischen Befreiungsfront (FLN). Die Erfahrungen, die er als Schwarzer unter französischer Kolonialherrschaft machen musste, prägten ihn zutiefst.
Mit Anarchistische Ökologien zeigt Milo Probst, wie Anarchistinnen und Anarchisten zwischen 1870 und 1920 immer wieder nach neuen Formen suchten, diese Erde zu bewohnen und von ihren Reichtümern zu leben. Dabei lässt der Historiker vielfältige Stimmen zu Wort kommen, von Berühmtheiten wie Pëtr Kropotkin oder den Brüdern Élie und Élisée Reclus über unbekanntere Autoren wie Jean Grave oder André Léo bis hin zu anonymen Verfassern von Zeitungsartikeln.
In Frankreich gilt Marcel Gauchet als einer der wichtigsten Ideengeber seiner Generation. Micha Knuth legt nun die erste Gesamtdarstellung von Gauchets Werdegang und seiner bahnbrechenden Geschichte der westlichen Demokratien vor. Das Buch eröffnet darüber hinaus neue Perspektiven auf die Geistesgeschichte Frankreichs nach Foucault und dem Poststrukturalismus.
Anfang der 1970er-Jahre gelingt es Beate und Serge Klarsfeld nach einem Hinweis der Münchner Staatsanwaltschaft, Klaus Barbie in Südamerika aufzuspüren. Da Barbie mittlerweile längst die bolivianische Staatsbürgerschaft hat und das Land die Auslieferung seiner Bürger ablehnt, wird eine Entführung vorbereitet, die jedoch scheitert. Der ehemalige SS-Hauptsturmführer und Gestapo-Chef von Lyon, einer der brutalsten NS-Folterer und Massenmörder, der Organisator der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Lyon, kann weiterhin unbehelligt in La Paz leben.
Eine brillante Analyse, die auch die Umbrüche in der hiesigen Parteienlandschaft in ein neues Licht rückt.
Mit den Wahlen 2017 implodierte das Parteiensystem der V. Republik: Gaullisten und Sozialisten mussten dramatische Verluste hinnehmen, dafür bestimmten Le Pen, Mélenchon und Macron mit seiner Bewegung »En Marche!« die Szenerie. Für die Autoren ist dafür auch die »Regierungslinke« verantwortlich: ...
Die vorliegende Monografie untersucht die diskursive Herstellung von Emotionen im Kontext postkolonialer Erinnerungspolitiken in Deutschland und Frankreich. Beide Länder sehen sich seit den 1990er Jahren mit wachsenden Forderungen konfrontiert, ihre kolonialen Vergangenheiten anzuerkennen und begangene Verbrechen wiedergutzumachen.
