weltnetzTV (Medienpräsenz)

1:00:17

Michael Lüders war eingeladen von der Palästinensischen Gemeinde in Bremen und sprach am 28. November 2025 im großen Saal der Islamischen Föderation vor mehreren hundert Zuhörern. Er sprach über die unsägliche "Drecksarbeit" (nach Friedrich Merz), die Israel, ohne dass ein Ende abzusehen ist, an den Palästinensern begeht. Mit Tod, Vertreibung, Hunger, Durst und der der Vernichtung aller Lebensgrundlagen. "Es ist kein Krieg! Es ist ein Genozid!" Mittlerweile hat die Gewalt die gesamte Region in Brand gesetzt, vom Libanon über den Jemen bis in den Iran - mit harten Konsequenzen auch für Deutschland und Europa. Lüders stellte die Haltung der Bundesregierung infrage, die auf Berufung auf eine völkerrechtlich obskure "Staatsraison" alle Verbrechen der ultrarechten israelischen Regierung unterstützt. Nicht zuletzt ist Michael Lüders zur Zeit auf Lesereise für sein im Oktober erschienenes Buch "Drecksarbeit? Israel, Amerika und der imperiale Größenwahn im Nahen Osten".

1:27:47

Der bekannte Publizist und Osteuropaexperte Reinhard Lauterbach referierte und diskutierte am 14. November 2017 in Bremen, sein Thema: "Der Kampf um die Ostsee - gefährliche Eskalation im Baltikum". 

Die Situation hält Lauterbach für äußerst bedrohlich. Er schloss sein Referat mit einer bitteren und pessimistischen Bemerkung: "Wenn jemand von Ihnen mit dem Gedanken spielen sollte, sich noch einmal die Kurische Nehrung oder die Backsteingotik von Riga anzuschauen, tun sie's lieber schnell, als dass sie es lange aufschieben."

1:16:38

Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Kuczynski hat eine neue Textausgabe des ersten Bandes von Marxens ´Kapital` mit zahlreichen Korrekturen und Ergänzungen herausgegeben, die bislang nur in der französischen Übersetzung enthalten waren. Nicht Marx selber, nicht Engels kamen noch dazu, auch die deutsche Ausgabe entsprechend zu verändern. Ausgehend von dieser Publikation fragt Sabine Kebir Kuczynski nach den – in der Rezeption oft spekulativ phantasierten – Perspektiven, die Marx von der Revolution und vom Sozialismus wirklich hatte und wie sich diese Perspektiven heute verändert haben, z. B. die Frage des "Absterbens des Staates". Zur Sprache kommen auch die aktuellen Gesellschaftsformen in Russland und China, der Charakter von Donald Trumps Wirtschaftspolitik und die Notwendigkeit der antikapitalistischen Bewegungen.

18:28

15 Minuten lang informiert die Tagesschau über die vorgeblich wichtigsten Ereignisse des Tages. Als »Flaggschiff der ARD« gibt sie sich als verlässlich, neutral und seriös.

Diesen Anspruch hinterfragen Uli Gellermann, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer detailliert und gründlich. Sie gehen der Geschichte der Tagesschau nach, beleuchten Vermittlung und Auswahl von Nachrichten, kommentieren die Berichterstattung zu zentralen aktuellen Themenschwerpunkten wie dem Krieg gegen Syrien und dem Konflikt um die Ukraine, stellen die viel zu unbekannten »Programmbeschwerden« als Möglichkeit des Zuschauerprotests und der demokratischen Auseinandersetzung mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk dar.

Ihr Fazit ist ernüchternd. Sie halten die Tagesschau weder für verlässlich noch für neutral, nur für bedingt seriös und bestenfalls für schlau. Nach diesen 15 Minuten weiß man, was die Regierung denkt; was die Republik denken soll und was zu denken unter den Tisch fallen kann.

45:05

Jedes Jahr im Dezember treffen sich Aktivisten, Wissenschaftler und friedenspolitisch Engagierte und zu einem bundesweiten Friedensratschlag in Kassel.
Weltnetz.tv war dabei und hat einige Veranstaltungen und workshops mit interessanten Referenten aufgezeichnet.

Jörg Becker ist Hochschullehrer und referiert zumThema Feindbilder, Kriegseintrittslügen, verschwiegene Inhalte und verschwiegene Kriege, ökonomische Mechanismen und die Macht der Presseagenturen, Feindtheorien und Feindstrafrecht, Globalisierung des Holocaust (Der Auschwitz-Vergleich), Delegitimationsstrategie. Er spricht über  Kriegerische Aufmerksamkeitsstragie und selektive Wahrnehmung und zeigt den Markt als Motor für Mediengewalt auf.
Weitere Schlaglichter sind: Homogenisierung der weltweiten Presseberichterstattung, Propagandakriegsspiralen, Medienrevolutionen, East stratcom Team der EU-Kommission (EU Propaganda gegen Osteuropa ua gegen Russia today) und Rundfunkpolitik.

1:10:59

Ivan Rodionov, geboren in der UdSSR, studierte Germanistik und Anglistik in Moskau sowie Übersetzen und Dolmetschen an der Universität Heidelberg. Er arbeitete beim ZDF und im Spiegel-Büro in Moskau. Bis 2021 war er Chefredakteur von RT-Deutsch. Aktuell ist er für den Kanal infrarotmedien.de verantwortlich. Rodionov kennt sich gut aus im Auf und Ab der deutsch-russischen Beziehungen und bedauert die aktuell im deutschen Politik-Medien-Kartell grassierende Russophobie. Welche Sumpfblüten diese hervorbringt - davon erzählte Ivan Rodionov mit entlarvenden Bild- und Textbeispielen im ersten Teil des Abends. Der zweite Teil war gewidmet den aktuellen Entwicklungen einer sehr lebendigen Kultur (Gallerien, Museen, Theater, Film) in Moskau, Petersburg aber auch und vor allem in den großen Städten der russischen "Provinz". Auch hier: in den deutschen Medien wird (fast) überhaupt nicht, und wenn, dann nur in einem hämischen bzw. herablassenden Ton berichtet. Dass der Referent einen Einblick in diese faszinierende Entwicklung gab - dafür dankte das Publikum mit einem lang anhaltenden Beifall und mit einer intensiven Frage- und Diskussionsrunde nach dem Referat. 
Veranstalter: Deutsch_Russische Friedens_Tage Bremen e.V.
Video: Marlies und Sönke Hundt

1:12:55

Zur Steuerung einer sozial verträglichen Entwicklung experimentieren die chinesischen Behörden mit neuartigen Kredit-Punkte-Systemn, die eine prosoziale Rücksichtnahme und ökologisches Verhalten fördern sollen. Diese Tests, zur Zeit wird mit 40 unterschiedlichen Systemen experimentiert, lösen - vor allem in den westlichen Medien - heftige Diskussionen aus, beruhen die Systeme doch zum Teil auf gleichen oder ähnlichen technischen Grundlagen (Big-Data, Mustererkennung, Künstliche Intelligenz, Datenintegration) wie die polizeilichen und geheimdienstlichen Überwachungstechniken, die hierzulande entwickelt werden. Das Thema ist ein ideologisches Minenfeld, es ist "contested terrain".

Was fehlt, sind natürlich solide und unvoreingenommene Informationen aus erster Hand. Madeleine Genzsch, MBA, Marketing- und China-Expertin, hat 15 Jahre in China gelebt, hat dort deutsche Unternehmen beraten, spricht chinesisch und ist wohl eine der besten China-Kennerinnen in Deutschland. Sie versucht in ihren Vorträgen, über China aufzuklären, Vorurteile abzubauen und für Kooperation zu werben. Zur Zeit promoviert sie zum Thema "ecological China" an der RWTH Aachen.

Madeleine Genzsch war am 11. April 2019 im Rahmen der Bremer China-Reihe zu einem ebenso spannenden wie informativen und kontrovers diskutierten Vortrag in Bremen. Eingeladen hatten: Studiengruppe China Bremen, Konfuzius-Institut Bremen e.V., biz Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung, BeN Bremer entwicklungspolitisches Netzwerk e.V. und Weltnetz.tv. Unterstützt wurde die Veranstaltung von: Vereinigte Ev. Gemeinde Bremen-Neustadt, Bremer Friedensforum, AK Nahost Bremen, aufstehen Bremen, Kreisverband LdW der Linkspartei.

59:52

Prof. Dr. Wolfram Elsner ist Makroökonom mit den Schwerpunkten Evolutionäre und Institutionelle Ökonomik und einer der wenigen linken Ökonomen mit intensiven Beziehungen zu dortigen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern. Er war im September 2017 zu einem Studienaufenthalt an den Universitäten in Peking, Tianjin und Changchun und war eingeladen, bei der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des neuen Center for Socialist Political Economy an der renommierten Jilin Universität zu sprechen. Im Interview werden viele Themen berührt. 

Es ist aufgeteilt in die folgenden Themen: Teil II 

6. E-Mobilität, Verkehrspolitik, "agile Industriepolitik" (ab Beginn). 
7. Umweltpolitik, saubere Luft in Peking (ab Min. 13:00
8. "Bäume, Bäume, Bäume", Aufforstung und Naturschutzgebiete (ab Min. 18:41
9. Geopolitik, Seidenstraße, Verhältnis zu den USA (ab Min. 26:04
10. Vorläufiger Versuch einer Gesamteinschätzung oder "den Tiger reiten" (ab Min. 45:40)

37:47

Von China lernen! Ja, unbedingt! Das ist die dezidierte und mit viel Temperament vertretene Meinung von Wolfram Elsner. Ich spreche mit ihm über viele Themen, vor allem natürlich über die Lage angesichts der weltweiten Coronavirus-Krise. In Wuhan ist die Krise überwunden; die achtwöchige Isolation ("lock down") ist aufgehoben; der Alltag kehrt allmählich zurück; Tausende von medizinischen Helfern aus den anderen Provinzen China können zurückkehren.

Die Hilfsangebote Chinas ("Seidenstraße der Gesundheit") sind inzwischen von vielen Staaten Europas (Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland, Bulgarien, Slowenien u.v.a.m.) dankbar angenommen worden. Allein Deutschland ist arrogant genug, um die Angebote abzulehnen. Wolfram Elsner hält das für falsch und sagt voraus, dass sich das die Regierung mit Sicherheit noch mal überlegen werde.

Der Anlass für das Interview: Das neue Buch von Wolfram Elsner. Es heißt "Das chinesische Jahrhundert - die neue Nummer eins ist anders" und ist gerade frisch im Westend-Verlag erschienen und ab dem 9. April 2020 lieferbar. Wir haben außer über die Covid-19-Pandemie über das wunderbare Schnelleisenbahnetz und die S-Frage, die Sozialismus-Frage gesprochen. Was ist das für ein "System", das in China entwickelt wird? Welche Begriffe sind tauglich? Welche Antwort gibt Elsner? Dafür braucht er in seinem neuen Buch viele Seiten und warnt eindringlich vor schnellen und einfachen Antworten. Auf jeden Fall wäre es für die westliche Linke an der Zeit, die eurozentristische Brille absetzen und die Entwicklung gerade der letzten Jahre möglichst unbefangen zur Kenntnis nehmen. Dann könne man viel von China lernen.
Sönke Hundt 

39:42

Sabine Kebir spricht mit Karin Leukefeld über Lage in Syrien im Oktober 2016:
Die Medien sprechen von der humanitären Katastrophe in Ost-Aleppo. Dass es auch eine humanitäre Katastrophe in West-Aleppo gibt, wird verschwiegen, weil die syrische Regierungsarmee diese Stadtteile kontrolliert. Da sie unter ständigem Beschuss aus Ost-Aleppo liegen, sterben auch hier täglich viele Menschen. Der Beschuss verhindert den Wiederaufbau der Infrastruktur in West-Aleppo, weshalb es auch dort weder genug Wasser noch Elektrizität gibt.

Sabine Kebir spricht in Berlin darüber mit Karin Leukefeld, die vor kurzem aus Syrien gekommen ist und in den nächsten Tagen wieder dorthin fliegt. Leukefeld beleuchtet auch die Rolle der Türkei, insbesondere in Bezug auf die Kurden sowie die Rolle Saudi Arabiens und Katars im aktuellen Geschehen. Erörtert werden auch die Fragen, welchen Einfluss die sich anbahnende Schlacht um Mossul auf Syrien haben kann, inwieweit Präsident Obama die Entwicklung in Nahost noch kontrolliert und was die Region von einer künftigen Präsidentin Clinton zu erwarten hat.