Ducommun, Gil (Autor)

Gil Ducommun (Jahrgang 1946) ist ein Schweizer Autor und Agrarwissenschaftler. Er absolvierte ein Studium der Agrarwissenschaften und Nord-Süd-Beziehungen und erwarb 1970 das Diplom Ing. Agr. an der ETH. Später wirkte er als Dozent an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und war dort ab 1991 erster Leiter der Fachrichtung „internationale Landwirtschaft“. Er ist Mitbegründer des europäischen Netzwerks HOLON sowie des Parteienprojekts Integrale Politik Schweiz.

In seinem Buch "Nach dem Kapitalismus" schlägt er folgende Punkte für eine System-Transformation vor:

  1. Auflösung der anonymen Eigentumsrechte an Produktionsmitteln: Ducommun schlägt vor, das anonyme, akkumulierbare Kapitaleigentum an großen Unternehmen abzuschaffen. Das Eigentum an Produktionsmitteln soll auf andere Weise geregelt werden, um Machtkonzentration zu verhindern.
  2. Verteilung des Gesellschaftskapitals: Das vorhandene Gesellschaftskapital soll neu verteilt werden, um eine breite Teilhabe am Produktivvermögen zu ermöglichen.
  3. Reform des Geldsystems: Er plädiert für ein zinsfreies oder zumindest zinsgedeckeltes Geldsystem, um die systemimmanente Wachstumsnotwendigkeit des heutigen Kapitalismus zu durchbrechen.
  4. Regionales und komplementäres Währungswesen: Die Einführung von Komplementärwährungen und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe sind Teil seiner Vision, um die Abhängigkeit vom globalen Finanzsystem zu verringern.
  5. Demokratisierung der Wirtschaft: Die Wirtschaft soll nicht mehr primär von anonymen Kapitalinteressen, sondern von den Menschen (Mitarbeitenden, Konsumenten, der Gemeinschaft) gesteuert werden, beispielsweise durch Genossenschaften oder Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.
  6. Sicherung des Existenzminimums/Grundeinkommen: Eine Absicherung der materiellen Existenzgrundlage für alle Bürgerinnen und Bürger soll gewährleistet werden, oft im Kontext eines bedingungslosen Grundeinkommens.
  7. Ethik und Spiritualität als Basis: Die Wirtschaftsordnung soll auf ethischen Grundsätzen und der Entwicklung des menschlichen Potenzials basieren, weg vom reinen Materialismus.
  8. Förderung von Kooperation statt Konkurrenz: Das Prinzip der Konkurrenz, das den Kapitalismus dominiert, soll durch Kooperation und Solidarität ersetzt werden.
  9. Nachhaltigkeit und Ökologie: Die Wirtschaftsweise muss ökologisch nachhaltig sein und die natürlichen Lebensgrundlagen respektieren.
  10. Bildung und Bewusstseinswandel: Ein tiefgreifender gesellschaftlicher Wandel erfordert Bildung und einen Bewusstseinswandel der Menschen, um die neuen Strukturen zu tragen.

Diese Punkte zielen darauf ab, eine Wirtschaftsordnung zu schaffen, die nicht auf unendlicher Akkumulation und Wachstum basiert, sondern auf sozialer Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit und der Entfaltung des Menschen.

Das Buch entwirft die Grundlagen einer integralen Gesellschaft, welche mehr Verwirklichung für alle Menschen und mehr Achtung für die Natur anstreben. Es geht der Frage nach: Wie sieht eine Wirtschaftsordnung nach dem Kapitalismus aus, auf der Grundlage eines rational-spirituellen Weltbildes? In der integralen Kultur soll der innere, immaterielle Reichtum (körperliche, geistige und seelische Kompetenzen, Kreativität, Konflikt- und Liebesfähigkeit) das Streben nach äußerem, materiellem Reichtum weitgehend ersetzen.

ISBN 978-3-936486-80-3 19,40 € Portofrei Bestellen

Über Medien, Hochschulen, Parlamente und Finanzsystem gestalten die Kapitaleliten die Meinungsbildung und somit das Denken der Bürger. Diese Fähigkeit des Kapitals, die dominante Denkweise zu lenken, wird von den Bürgergesellschaften der Industrieländer gravierend unterschätzt. In den vergangenen 30 Jahren entstanden 50%-Demokratien. Die Demokratie ist auch sonst gefährdet, aber die fortlaufende Konzentration des Kapitalbesitzes zerstört unsere Staatsform, die effektive Handlungsfreiheit unzähliger Menschen und den notwendigen Zusammenhalt der Gesellschaft, nicht nur in den USA.

ISBN 978-3-9524330-8-9 16,80 € Portofrei Bestellen