Flavio von Witzleben (Medienpräsenz)

52:56

Der Philosoph und Publizist Hauke Ritz gehört zu den profiliertesten Kritikern westlicher Russland- und Geopolitik. Im Interview spricht er über die Chancen einer realistischen Friedensordnung für die Ukraine, die Rolle westlicher Sicherheitsgarantien und die Frage, ob unter den aktuellen politischen Bedingungen überhaupt ein Friedensvertrag möglich ist.

Ausgehend von seinem neuen Buch „Warum der Weltfrieden von Deutschland abhängt“ erläutert Ritz, wie kulturelle Konflikte, Werteexport und ein neuer „kultureller Kalter Krieg“ die politische Eskalation beeinflussen – und warum Europa aus seiner Sicht historisch verpflichtet ist, eine Brücke zu schlagen.

22:03

Nahost brennt – und die Welt schaut zu.
Im neuen Gespräch mit Michael Lüders sprechen wir über die Macht Israels, Trumps „ewigen Frieden“, die Rolle der arabischen Staaten, Irans tatsächliche Ziele, religiösen Fanatismus, geopolitische Interessen – und die Frage, warum ausgerechnet Deutschland seine eigene Erinnerungskultur politisch missbraucht.

Lüders erklärt, was wirklich hinter den Wiederaufbauversprechen für Gaza steckt, wer beim vermeintlichen Friedensprozess übergangen wurde, warum Israel wieder im Libanon bombardiert, und ob der Hamas-Angriff bewusst zugelassen wurde.

44:24

Die komplexe Position von Karin Kneißl in Russland beeinflusst die geopolitische Diskussion auf mehreren Ebenen, indem sie eine Plattform für alternative Sichtweisen bietet, westliche Eliten kritisiert und Russlands Diskussionskultur hervorhebt.

Geografischer und persönlicher Kontext:

  • Kneißl, die ehemalige Außenministerin Österreichs, ist in Russland aktiv und lebt dort bereits seit zwei Jahren.
  • Sie ist in die Schlagzeilen geraten, weil sie sich gegen die Ansicht wehrte, sie habe Österreich aufgrund von Anfeindungen verlassen müssen, wobei sie angab, deformiert, bedroht, ausgegrenzt und vertrieben worden zu sein. Sie nutzt den Podcast „Unipolar Multipolar“, um weiterhin Rede und Antwort zu stehen.
  • Sie reist aktiv in Russland und nimmt an Veranstaltungen teil. Zum Zeitpunkt der Aufzeichnung war sie in St. Petersburg, nachdem sie kurz zuvor in Jekaterinburg Vorträge gehalten hatte.
  • Diese räumliche Nähe ermöglicht ihr die Teilnahme an Debatten über aktuelle geopolitische Themen, wie den Shutdown in den USA, die neuen Epstein-Dokumente, die Entwicklungen in der Ukraine und die geplante Wehrpflicht in Deutschland. Der Podcast, den sie mitgestaltet, wird als "Widerstandspodcast" bezeichnet.

Thematische Fokussierung und Kritik am Westen:

Kneißl nutzt ihre Position in Russland, um die Debatte auf Themen wie Deglobalisierung und Meritokratie zu lenken und diese in einen direkten Kontrast zur Entwicklung im Westen zu stellen:

  • Zersplitterte Weltwirtschaft: In Jekaterinburg hielt sie Vorträge zur zersplitterten und fragmentierten Weltwirtschaft und stellte fest, dass die Welt sich bereits in der Deglobalisierung befindet.
  • Kritik an westlichen Eliten: Sie ist eine große Verfechterin der Chancengleichheit und der Meritokratie – das heißt, man sollte basierend auf dem, was man kann, und nicht, wen man kennt, weiterkommen können.
  • Sie äußert das Gefühl, dass die politische Elite in Deutschland (wie Baerbock, Habeck, Pistorius, Merz) nicht unbedingt wegen ihres Talents, sondern wegen Networking und dem Kennen der richtigen Leute oben angekommen ist.
  • Im geopolitischen Gespräch wird in Russland mit großem Staunen beobachtet, wie ein derartig flaches Bildungsniveau in einer deutschen oder österreichischen Bundesregierung existieren kann. Kneißl führt dies auf bestimmte parteipolitische Filze und den Hang zur Mediokrität zurück. Sie betrachtet Networking als berechnend und opportunistisch.

Positive Hervorhebung der russischen Diskussionskultur:

Ein zentraler Einfluss ihrer Position ist die Betonung einer als positiv empfundenen Diskussionskultur in Russland, die sie dem Zustand in Österreich und dem Westen entgegenstellt:

  • Kneißl empfindet den Pluralismus in Russland und die Kultur des "Leben und Leben lassen" als sehr angenehm, da verschiedenste Thesen in den Raum gestellt werden können, ohne dass jemand angriffig oder ausfällig wird.
  • Sie hebt hervor, dass es in Russland weiterhin die Möglichkeit gibt, mit Leistung voranzukommen.

Aktivitäten in Russland:

Kneißls Engagement in russischen Institutionen trägt zur geopolitischen Diskussion bei, indem es ihre Rolle als Dozentin und intellektuelle Gesprächspartnerin festigt:

  • Sie hat mehrfach für die Ural- und Föderale Uraluniversität unterrichtet und wurde vom Unternehmerverband der Region Jekaterinburg zu ihrem jährlichen Business Marathon eingeladen.
  • Sie nahm in St. Petersburg an den „Zarengesprächen“ teil, einer Veranstaltungsreihe einer Kulturorganisation und der Gedächtniskirche, wo sie über Erziehung und Werte sprach.

Ihre Präsenz in Russland und die dort geführten Diskussionen, die sich stark auf die Schwächen westlicher Eliten und Systeme konzentrieren, bieten somit einen konträren Standpunkt zu den dominanten Narrativen, die in westlichen Medien zirkulieren.

55:55

Als Programmierer und Datenanalyst legte Tom Lausen während der Pandemie den Finger in die Wunde: Seine Analysen zu den RKI- und DIVI-Daten stellten offizielle Regierungsentscheidungen infrage. Nun begleitet er als Sachverständiger die neu eingesetzte Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Coronapandemie. Im Interview spricht Lausen über politische Blockaden, mögliche Scheinaufklärung – und warum echte Transparenz für ihn der einzige Weg zur Wiederherstellung des Vertrauens in den Staat ist.

1:05:15

In der neuen Folge spreche ich mit Karin Kneissl über die zunehmende Irrationalität im Westen – ein Thema, das sich in den Ereignissen dieser Woche besonders deutlich zeigt.

In der neue Folge diskutieren wir über das überraschend abgesagte Treffen zwischen Trump und Putin in Budapest und die politischen Signale, die dahinterstehen könnten. Zudem geht es um das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland, das trotz wachsender wirtschaftlicher Spannungen beschlossen wurde, sowie um einen zweifelhaften Friedensplan für die Ukraine, der mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Auch die Lage im Nahen Osten steht im Fokus: Der fragile Waffenstillstand im Gazastreifen wankt, während arabische Staaten zögern, Truppen zur Stabilisierung zu entsenden. Und schließlich werfen Kneissl und von Witzleben einen Blick nach Europa – auf den Haftantritt von Nicolas Sarkozy und den spektakulären Kunstraub im Louvre, der Frankreich erschüttert.

1:18:38

Europa steht am Scheideweg zwischen Krieg und Frieden – und kaum jemand kann diese Spannungen so eindrücklich einordnen wie Dr. Klaus von Dohnanyi. Der Jurist, SPD-Politiker und frühere Bürgermeister von Hamburg gehört zu den letzten Zeitzeugen, die den Krieg noch selbst erlebt haben – und zu den schärfsten Kritikern der aktuellen deutschen Außenpolitik.

In diesem Gespräch geht es um die Frage, wohin Europa steuert: Ist die Politik des „Nie wieder Krieg“ vergessen? Warum scheint Frieden heute fast schon verdächtig zu klingen? Und was bedeutet Widerstand in einer Zeit, in der das Nachdenken über Diplomatie selbst zum Risiko wird?

Dohnanyi spricht über seine Erinnerungen an den Krieg, die Rolle seiner Familie im Widerstand gegen Hitler, über den moralischen Kompass, der Deutschland einst leitete – und warum er findet, dass Europa heute wieder gefährlich an die Fehler der 1930er Jahre erinnert.

Ein Gespräch über Verantwortung, Mut und die Frage: Wer kämpft heute noch für den Frieden?

1:52:54

Eugen Drewermann; Theologe, Psychoanalytiker und Autor, gilt als einer der provokantesten Denker unserer Zeit. Im Interview spricht er über seinen Weg vom Priester zur tiefenpsychologischen Exegese, seinen Austritt aus der Kirche 2005 und die Frage, wie wir heute mit Schuld, Verzweiflung und menschlichem Bösen umgehen können. Er erklärt, warum die Begegnung mit dem Inneren der Seele der Schlüssel zu Gott ist, wie Sünde existenziell zu verstehen ist und welche Bedeutung die therapeutische Beziehung für Kirche und Gesellschaft hat. Außerdem äußert er sich zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen, dem “Kampf gegen Rechts“ und dem Wert von Frieden und Menschlichkeit.

1:01:55

In derneuen Folge geht es um die drohende Isolation Israels und die Sanktionspläne der EU, über den Sondergipfel in Doha und eine sich abzeichnende Allianz der Golfstaaten, über den frisch unterzeichneten Verteidigungspakt zwischen Saudi-Arabien und Pakistan sowie die Großmanöver Sapad-2025, die in Osteuropa für Nervosität sorgen. Polen hat darauf mit einer unbefristeten Grenzschließung zu Belarus reagiert und zusätzlich zehntausende Soldaten an die Ostflanke verlegt. Währenddessen gingen in London Hunderttausende gegen Migration und Einschränkungen der Meinungsfreiheit auf die Straße – mit Elon Musk, der per Video zugeschaltet wurde. Parallel setzte Donald Trump seinen Staatsbesuch in Großbritannien fort und sorgte mit neuen Tönen zum Ukraine-Krieg für Aufsehen. In den USA selbst kam es zu einem Eklat: Late-Night-Moderator Jimmy Kimmel wurde nach scharfer Kritik an Trump vom Sender ABC abgesetzt, während der Präsident die Antifa offiziell als Terrororganisation einstufen will.

1:12:20

Ein politischer Mord erschüttert Amerika: Der rechte Aktivist Charlie Kirk wird vor laufender Kamera erschossen. 

Israel bombardiert Katar – ein Affront gegen Völkerrecht und Verbündete. Russische Drohnen verletzen den polnischen Luftraum, während in Brüssel Ursula von der Leyen Europa in den „Überlebenskampf“ ruft. 

Und in Nepal brennt das Parlament – die Regierung ist gefallen. Über all diese Themen sprechen Karin Kneissl & Flavio von Witzleben in der neuen Folge.
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