Dass Europa auf gut 140 Seiten Platz hat, beweist der berühmte tschechische Schriftsteller Patrik Ourednik. Details der zwei Weltkriege reihen sich mit einem schlichten "und" neben überflüssiges Wissen zu den Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, wodurch die Grausamkeiten des einen und die Skurrilitäten des anderen erst richtig zur Geltung kommen. Ouredniks Kurztrip durch das Europa des letzten Jahrhunderts ist ein zeitkritisches Werk über die Hoffnungen und Traumata der europäischen Gemeinschaft, eine Collage der wechselvollen und widersprüchlichen Geschichte Europas.
I:DES (Thema)
Solidarität war einmal ein starkes Wort. Es geriet in Verruf, als jeder für sein Glück und seine Not selbst verantwortlich gemacht wurde. Heute ist die Gesellschaft tiefer denn je zwischen Arm und Reich gespalten. Natürlich gibt es ein Sozialsystem, das einen Ausgleich bewirkt. Dazu brauchen wir aber ein neues Verständnis von Solidarität. Wir sollten uns nicht damit begnügen, materielle Not zu lindern, sondern im anderen uns selbst als Mensch wiedererkennen.
Mit ganzem Herzen im Einsatz fürs Leben
Sie ist hellwach und ihre Hände sind ruhig, auch wenn das Geschehen um sie herum ihr oft genug das Herz zerreißt. Christie Watson war über zwei Jahrzehnte als Pflegfachkraft im Einsatz und erzählt in bewegenden Geschichten von Neuanfang, Hoffen und Abschied im Krankenhaus. Sie nimmt uns mit in die flirrende Atmosphäre der Notaufnahme, wo Schwerverletzte hinter dünnen Vorhängen erstversorgt werden, wo Drogensüchtige im Delirium warten neben Patienten wie der Witwe Betty, die leise über Brustschmerzen klagt und Zuwendung braucht. Auf der Kinder-Intensivstation kämpft sich der kleine Emanuel trotzig ins Leben.
Neuer Pass, neue Identität, neue Heimat? Kate Connolly, Deutschland-Korrespondentin des "Guardian", hat es gewagt - als Reaktion auf den Brexit. Seit Jahren lebt sie mit ihrer Familie in Potsdam. Aber Deutsche werden? Kaffee statt Tee, preußische Tugenden statt britischer Höflichkeit? Connolly lässt uns an der Identitätskrise teilhaben, die viele Briten seit dem Referendum erleben, und schildert ihren skurrilen Weg zum deutschen Pass. Zugleich erläutert sie die Beziehungen Großbritanniens zu Europa und Deutschland, vom eigenen Großvater, der "Mein Kampf" aus dem Krieg mitbrachte, bis zu Margaret Thatchers Pro-EU-Wahlkampfpullover.
ropa und vor allem Frankreich haben sich in den letzten Jahren durch politische Umwälzungen, drastische Ereignisse und gesellschaftliche Spannungen extrem verändert. Romy Straßenburg hat diese Zeit unmittelbar miterlebt. Sie berichtet von gesellschaftlichen Missständen und persönlichen Eindrücken, von Liebe und Politik, Kultur und Terror. Authentisch, lebendig und voller Selbstironie bringt sie das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Franzosen, Deutschen - von Europäern - auf den Punkt.
Gibt es heutige Parallelen zum aufkommenden Faschismus zwischen 1918 und 1933? Welche Debatten führten Schriftsteller und Intellektuelle in diesen Jahren? Birgit Lahann schreibt eine Anatomie der deutschen Literaturelite, die sich im Strudel von Erstem Weltkrieg, Antidemokraten und Nazibarbarei entscheiden musste, wo sie stehen will. Sie erzählt vom Aufstieg der braunen Machthaber, vom Vorspiel zur Emigration, vom Exodus des deutschen Geistes und von dessen Verführbarkeit im Angesicht Hitlers.
Klaus Manns Roman entfaltet ein facettenreiches Panorama von Exil-Schicksalen: Er erzählt vom oft bitteren Alltag der aus Nazi-Deutschland Vertriebenen, von ihren politischen Kämpfen und Debatten, von ihrer Not und Verzweiflung, von ihren Hoffnungen.
"Der Vulkan", den Klaus Mann selbst für sein bestes Buch hielt, ist ein großes poetisches Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit - gerade darum hat das Buch bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt.
Elegant erzählt John Freely das wechselvolle Leben eines der bedeutendsten Gelehrten der Renaissance. Dieses Buch vereinigt Biographie und spannende Wissenschaftsgeschichte.Die wohl wichtigste wissenschaftliche Entdeckung der Neuzeit, dass die Erde und die Planeten um die Sonne kreisen und die Erde einmal in 24 Stunden um ihre Achse rotiert, verdanken wir Kopernikus (1473-1543). Er war einer der größten Universalgelehrten aller Zeiten: Sprachwissenschaftler, Rechtsanwalt, Arzt, Diplomat, Politiker, Mathematiker, Naturwissenschaftler, Künstler, Geistlicher und Astronom. Zugleich vereinigte er die Erkenntnisse der Antike, der mittelalterlich-islamischen Welt wie auch der neuzeitlichen Naturwissenschaften.
In den Jahren 1861 bis 1865 tobte in Amerika der verheerendste Krieg, der jemals das Staatsgebiet der USA heimgesucht hat. Hunderttausende ließen ihr Leben in dem Konflikt zwischen Nord- und Südstaaten, zwischen Unionisten und Konföderierten. Der bekannte amerikanische Historiker James McPherson schildert mit analytischem Gespür und erzählerischem Geschick Gründe, Verlauf und Auswirkungen jenes Bürgerkriegs, der den Beginn des modernen Amerika markiert. 1989 wurde McPherson für sein Monumentalwerk "Für die Freiheit sterben" mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Das konkurrenzlose Lexikon informiert mit seinen 4300 Artikeln ausführlich über die wichtigsten Personen aus Justiz, Kirchen, Wohlfahrtseinrichtungen, Kultur, Wirtschaft,Publizistik, Wissenschaft, Medizin, Polizei, Wehrmacht sowie über tragende Personen aus NSDAP, SA und SS. Das Personenlexikon informiert außerdem auch - unddas ist charakteristisch für Klees Arbeitsweise - über deren Karrieren nach 1945, soweit diese ausfindig zu machen waren.
