Die neue Friedensbewegung war die größte Protestbewegung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Entstanden im Protest gegen den NATO-Doppelbeschluss, protestierten ihre Anhänger in den frühen 1980er Jahren gegen die mögliche Stationierung neuer atomarer Waffen in Deutschland und Europa. Die gesellschaftliche Bedeutung dieser Protestbewegung ging dabei weit über die Raketenfrage hinaus. Denn aus der Sicht der Bewegungsanhänger schien die völlige Zerstörung Deutschlands und Europas möglich, sollte der NATO-Doppelbeschluss tatsächlich umgesetzt werden. Weitläufig kursierten existenzielle Ängste, Bedrohungsvorstellungen und Katastrophenszenarios.
BRD (Thema)
Wirr, aufregend und grotesk - so präsentierte sich das Jahr 1949 der deutschen Bevölkerung. Das hing nur am Rande mit den politischen Großereignissen der Gründung von BRD und DDR in Bonn und in Ost-Berlin zusammen. Weitaus größere Wellen schlugen andere Dinge: der "Zookrieg" um Bernhard Grzimek, die Umtriebe der berüchtigten Gladow-Bande, ein chinesischer Rauschgiftring in Hamburg, Damenringkämpfe in Düsseldorf, illegale Uranverkäufe in Hessen, braune Machenschaften in Wolfsburg oder die Liebesaffäre eines Polizeipräsidenten in Berlin. Deutschland hatte anno 1949 neben der großen Geschichte noch viel mehr zu bieten: Sex and crime oder die kleinen Revolutionen und Revolten am Rande. Diese Geschichten erzählt Wolfgang Brenner in diesem unterhaltsamen und faktenreichen Buch.
Die FAZ - wie eine Zeitung die Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik beeinflusst.
Ihre publizistische Stimme hat Gewicht: Seit der Gründung der Bundesrepublik gibt es keine politische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Debatte ohne die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Sie prägt nicht nur die Diskussionen, sondern setzt Themen in Politik, Wirtschaft und Kultur.
Der renommierte Historiker Peter Hoeres schildert die siebzigjährige Geschichte der Zeitung anhand der entscheidenden Köpfe und Ereignisse. Von den Auseinandersetzungen um das Erbe der nationalsozialistischen Vergangenheit, über die Jahre des Kalten Krieges bis hin zur Zukunft Europas, der Rolle des Islam oder der Bedeutung des digitalen Wandels erzählt er damit ein Stück deutscher Zeitgeschichte:
Führende westdeutsche Militärs, Ingenieure und Zivilverteidiger waren im Kalten Krieg der 1950er- und 1960er-Jahre von einer Idee umgetrieben: Geopolitische Fragen müssen im dreidimensionalen Raum ausgefochten werden! Doch wie wurde diese Idee umgesetzt und was genau bedeutete das für die Bundesrepublik und ihre Bevölkerung?
Mit Hilfe der kritischen Sozialtheorie und der Analyse eines weit gefassten Spektrums von Quellen untersucht Ian Klinke insbesondere die zwei komplementären architektonischen Strukturen unter der Erde, die das Leben im Atomkrieg sowohl schützen als auch vernichten sollten: den Atombunker und das taktische Atomwaffenlager. Die Konsequenz daraus ist eine notwendige Neubewertung der Geschichte der Geo- und auch der Biopolitik.
"Man muss Eike Geisel so lesen, wie man heute noch Voltaire lesen sollte, oder Tucholsky, oder Karl Kraus." Henryk M. Broder
"Aus Geisel spricht eine ebenso kluge wie scharfzüngige Wut, und zwischen Ironie und Zynismus schafft sich eine große Ernsthaftigkeit Platz. Jüngere Leser haben mit dem Buch eine Zeitkapsel in der Hand, die Einblick in frühere deutsche Debatten gibt. Man entdeckt immer wieder Einsichten von geradezu unheimlicher Aktualität." Tobias Prüwer, Jüdische Allgemeine
Manfred Bissinger zählt seit Jahrzehnten zu den großen linksliberalen Publizisten der Bundesrepublik Deutschland. Seine einzigartige journalistische Karriere startete der junge Mann als Lokalreporter in Oberschwaben. Von dort führte ihn seine Unternehmungs- und Abenteuerlust nach Hamburg, wo er nach Stationen bei dpa und NDR ("Panorama") 1967 von Henri Nannen für die Redaktion des "Stern" entdeckt wurde.
Das Buch zeigt auf, wie Bissinger und sein Chef Nannen mit dem Stern entscheidend zum ersten Machtwechsel in der Bundesrepublik Deutschland beitrugen und den Weg für die sozialliberale Koalition und die Kanzlerschaft Willy Brandts frei machten. In den Jahren des gesellschaftlichen Umbruchs durch Studenten- und Friedensbewegung avancierte der Reporter durch seine journalistische Arbeit zu einem der angesehensten Publizisten und "Meinungsmacher" in der Bundesrepublik. Nach dem Stern wechselte Bissinger vorübergehend als Pressesprecher in den Hamburger Senat, bevor er als Chefredakteur des linken Politikmagazins "konkret" mit aufklarerischen und schonungslosen Berichten seinen Ruf festigte.
Die Bundesrepublik Deutschland besteht seit über 70 Jahren. Errichtet wurde sie auf den Trümmern des kriegsverwüsteten Deutschland. Sie ist zwar nur noch ein Torso der drei Deutschen Reiche davor, entwickelte sich aber, erst recht nach dem Anschluss der DDR, zu einem der stabilsten und erfolgreichsten deutschen Staaten. Basis dafür war die Ausformung als freiheitlich demokratischer Rechtsstaat. Uwe Wesel schildert die wichtigsten Stationen dieser Erfolgsgeschichte auf die ihm eigene, faszinierende Art.
Im März 1966 stellt Egon Bahr ein Manuskript fertig. Unter dem Titel "Was nun?" skizziert er, damals Pressesprecher des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, darin eine neue Ost- und Deutschlandpolitik. Er übergibt es stolz seinem Chef - und der Text verschwindet in der Schublade. Angesichts der Möglichkeit einer Großen Koalition berge die Denkschrift zu viel Sprengstoff, fürchtet Willy Brandt. Doch die beiden machen sich schon bald daran, Bahrs Konzept im Zuge der "Neuen Ostpolitik" Schritt für Schritt zu verwirklichen: Sie lassen die Hallstein-Doktrin hinter sich, setzen auf "Wandel durch Annäherung" und bringen die Ostverträge auf den Weg. Brandts Kniefall in Warschau steht bis heute sinnbildlich für diese Politik. Dem Kanzler wird sie den Friedensnobelpreis einbringen, seinem wichtigsten Berater und engsten Freund den Ruf des brillanten außenpolitischen Analytikers.
Das 41. Jahr ist zugleich das spannendste der gesamten DDR-Geschichte. Zwischen dem 7. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990 überschlagen sich die Ereignisse: Das Volk stürzt die alte SED-Führung und erzwingt die Öffnung der Mauer, am Runden Tisch entsteht eine Parallelregierung, die demokratische Wahlen durchsetzt. Dabei siegt die konservative Parteienallianz mit ihrem Votum für eine schnelle deutsche Einheit, die unter wirtschaftlichen Zwängen in nur wenigen Monaten vollzogen wird - mit Unterstützung der früheren Siegermächte.
Wie kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989 zum überraschenden Fall der Mauer? Wieso behauptete das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski auf einer live im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz, dass die neue Reiseregelung für DDR-Bürger "sofort, unverzüglich" gelte, obwohl sie erst für den nächsten Tag bestimmt war? Und warum löste die Nachricht noch in der Nacht einen Ansturm Zehntausender Menschen auf die Grenzübergänge aus?
