Rosa-Luxemburg-Stiftung (Medienpräsenz)

58:19

tl;dr #14: Alex Demirović im Gespräch mit dem Schriftsteller Dietmar Dath Warum «Was tun?» lesen, ein Buch, das Lenin 1902 publiziert hat? Lenin entwickelt dort seine Konzepte von Partei und allseitigen Klassenbeziehungen. Die Idee der Zeitung als «kollektiven Organisator und Intellektueller», als zentrale Form der Bildung und Schulung. Vielfach wurde Lenin für seine Kritik an der Spontaneität, am Ökonomismus, am Mangel an Demokratie kritisiert. Was können wir heute dennoch von seinen Überlegungen lernen? Er kritisiert die Fokussierung auf die Spontanität von Streiks und betrieblichen Erfahrungen, sofern daraus Politik unmittelbar abgeleitet wird. Er lehnte es ab, sich am Alltagsverstand der Arbeiter*innen zu orientieren, dieser sollte auf den Stand der fortgeschrittensten Theorie gebracht werden. Deswegen auch seine Aufforderung an die Linke, sich in alle Dinge und in alle Beziehungen zwischen den sozialen Klassen und ihr Verhältnis zum Staat einzumischen. Über gewerkschaftliche Belange hinaus sollte die Linke auf den Sturz der Despotie und die freie Menschheit hinarbeiten. Lenins Originalität bestand darin, die Autonomie der politischen Logik zur Geltung zu bringen. Das besondere an seinem Organisationsprinzip ist nicht allein die Parteidisziplin, sondern auch die Erkenntnis, dass Organisation ein besonderes soziales Verhältnis darstellt, das Gegenstand bewusster politischer Gestaltung ist, mit denen Menschen sich ihr Handeln ermöglichen. tl;dr - der Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung: https://www.rosalux.de/theoriepodcastWarum «Was tun?» lesen, ein Buch, das Lenin 1902 publiziert hat? Lenin entwickelt dort seine Konzepte von Partei und allseitigen Klassenbeziehungen. Die Idee der Zeitung als «kollektiven Organisator und Intellektueller», als zentrale Form der Bildung und Schulung. Vielfach wurde Lenin für seine Kritik an der Spontaneität, am Ökonomismus, am Mangel an Demokratie kritisiert. Was können wir heute dennoch von seinen Überlegungen lernen? Er kritisiert die Fokussierung auf die Spontanität von Streiks und betrieblichen Erfahrungen, sofern daraus Politik unmittelbar abgeleitet wird. Er lehnte es ab, sich am Alltagsverstand der Arbeiter*innen zu orientieren, dieser sollte auf den Stand der fortgeschrittensten Theorie gebracht werden. Deswegen auch seine Aufforderung an die Linke, sich in alle Dinge und in alle Beziehungen zwischen den sozialen Klassen und ihr Verhältnis zum Staat einzumischen. Über gewerkschaftliche Belange hinaus sollte die Linke auf den Sturz der Despotie und die freie Menschheit hinarbeiten. Lenins Originalität bestand darin, die Autonomie der politischen Logik zur Geltung zu bringen. Das besondere an seinem Organisationsprinzip ist nicht allein die Parteidisziplin, sondern auch die Erkenntnis, dass Organisation ein besonderes soziales Verhältnis darstellt, das Gegenstand bewusster politischer Gestaltung ist, mit denen Menschen sich ihr Handeln ermöglichen.

tl;dr #14:  Alex Demirović im Gespräch mit dem Schriftsteller Dietmar Dath

tl;dr - der Theoriepodcast der Rosa-Luxemburg-Stiftung: https://www.rosalux.de/theoriepodcast

1:36:22

Kann ein «grüner» Kapitalismus einen Ausweg aus der tiefen ökologischen und sozialen Krise ermöglichen?

Dagmar Enkelmann, Vorsitzende des Vorstandes der Rosa-Luxemburg-Stiftung, diskutierte am 13.7.2016 mit Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, und Michael Brie, Referent für sozialistische Transformationsforschung und Geschichte des Sozialismus in der Rosa-Luxemburg-Stiftung über das neu erschienene Buch «Kritik der Grünen Ökonomie» von Barbara Unmüßig, Thomas Fatheuer und Lili Fuhr.

37:24

Eröffnungsvortrag der internationalen Konferenz «Die Kraft der Kritik: Wege des Marxismus-Feminismus» von Frigga Haug.

45:56

Panel [de] / [en] auf der internationalen Konferenz zu zivilem Ungehorsam und kollektivem Regelverstoß: UNGEHORSAM! DISOBEDIENCE! (Dresden, 28.-29.1.2012)

Mit: Thomas Seibert (Philosoph und Wissenschaftler, Interventionistische Linke), Matthew Kearney (University Wisconsin), Ringo Bischof (Ver.di Bundessekretär und Ver.di Jugend), Maike Zimmermann (ak - analyse und kritik, Moderation)
 

2:02:35

«Luxemburg Lecture» mit Wolfgang Fritz Haug.

Im seit der Großen Krise gut bevölkerten Terrain der Kapitalismuskritik ragen Wolfgang Fritz Haugs Bücher «High-Tech-Kapitalismus» (2003) und jetzt «Hightech-Kapitalismus in der großen Krise» (2012) heraus. Sein Thema: die erste große Doppelkrise des Gegenwartskapitalismus, den er als transnational und hochtechnisch qualifiziert. Wie analysieren wir diese Krise? Was ist neu an ihr? Was meinen Finanzialisierung und Spekulation? Wie hängen Finanz- und Hegemoniekrise zusammen? Ist es nützlich, von Imperium und Imperialismus zu sprechen oder gar die Bundesrepublik Deutschland als ein «accidential empire» (The Guardian) zu bezeichnen?

Wolfgang Fritz Haug lehrte 1979 bis 2001 Philosophie an der Freien Universität Berlin und hatte unter anderem Gastprofessuren an den Universitäten Marburg, Zürich, Paris, Puebla (Mexico) und Roskilde (Dänemark). Er ist Herausgeber der Zeitschrift Das Argument und Mitherausgeber des «Historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus», Wissenschaftlicher Leiter des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT) sowie Mitglied der Leibniz-Sozietät Berlin, der LINKEN und des wissenschaftlichen Beirats von Attac.

Moderation: Rainer Rilling (RLS)

1:00:14

Walter Benjamin war einer der großen kritischen Intellektuellen im Deutschland der 1920er und 1930er Jahre und eng verbunden mit der Kritischen Theorie. Heute ist sein Werk von globaler Bedeutung. Nach der Emigration 1933 aus Nazi-Deutschland, der Ausbürgerung 1939, der Internierung in Frankreich und der Flucht vor der Nazi-Armee nahm er sich im September 1940 in Port Bou das Leben. Das Passagenprojekt, das in dieser Folge vorgestellt wird, wäre sein größtes Buch geworden; es wurde niemals geschrieben. Von 1927 bis zu seinem Tod hat er daran mit Unterbrechung gearbeitet und eine riesige Materialsammlung angelegt. Es wäre ein beeindruckender Beitrag zur materialistischen Kulturanalyse geworden. Benjamin wollte zeigen, wie die bürgerliche Kultur um den Warenfetisch herum gravitiert, ihre Trugbilder, Gespenster, Traumwelten entlarven. Durch geschickte Montage seines umfangreichen Materials wollte Benjamin dazu beitragen, dass die Menschen aus jenen Träumen erwachen und mit einem Tigersprung in die konkrete Geschichte den Augenblick erfahren, der es ihnen ermöglicht, durch eine kleine Pforte hinaus in die Freiheit zu treten. Alex Demirović diskutiert mit der Benjamin-Kennerin Ruth Sonderegger. Sie ist Professorin für Kunst- und Kulturwissenschaften an der Akademie der bildenden Künste Wien.

56:22

Trotz zunehmendem Druck von Innen und Außen gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Israelische Regierung ihre genozidale Kriegsführung im Gazastreifen beenden möchte. Ganz im Gegenteil: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird für die Zwangsvertreibung der palästinensischen Bevölkerung international scharf kritisiert. Vorschläge für Waffenstillstandsverhandlungen mit der Hamas wurden bisher von israelischer Seite  abgelehnt.

In der dritten Folge unseres Podcasts “Weltunordnung” spricht Pauline Jäckels mit der Nahostexpertin Muriel Asseburg, über Netanjahus Pläne nach dem  Hamas-Massaker vom 7. Oktober? Was treibt ihn an, den Krieg weiterzuführen und wer könnte ihm und seiner Regierung Einhalt gebieten? Welche Rolle können Deutschland und die EU dabei spielen, Israel zu einem Ende seiner Besatzungspolitik und Vertreibungspläne zu bringen? Und aus welchen Gründen hat Deutschland das israelische Vorgehen bislang unterstützt?

00:00:00 Intro 
00:02:07 Interview Beginn: Was ist die Stiftung Wissenschaft und Politik? 
00:04:43 Findet in Gaza ein Genozid statt? 
00:11:51 Der Kontex des 07.10. und Leben unter der Hamas 
00:23:02 "Den Rasen mähen": Israels Sicherheitspolitik 
00:34:14 Was ist Netanjahus Plan für Gaza und die Westbank? 
00:42:13 Deutsche Politiken, deutsche Diskurse
 

1:20:49

Was bedeutet Internationalismus heute?

Veranstaltung am 17.2.2018 mit Karl Dietrich Wolff (Ehemaliger SDS-Vorsitzender, Eröffnungsredner des internationalen Vietnamkongress 1968), Boris Kanzleiter  und Hana Pfennig (beide: Zentrum internationaler Dialog, Rosa-Luxemburg-Stiftung) zum Vietnamkongress 1968 an der TU Berlin.

2:14

Am 30. Mai 1968 wurden trotz großer Proteste die Notstandsgesetze im Bundestag von einer Mehrheit aus CDU und SPD verabschiedet. Seitdem gibt es eine Notstandsverfassung, die im Falle von Naturkatastrophen, Krieg oder inneren Unruhen in Kraft tritt. Bei Ausrufung des Notstands tritt ein reduziertes Notparlament zusammen, das weitgehende Vollmachten erhält und die Grundrechte einschränken kann. Außerdem dürfen Bundeswehr und Bundesgrenzschutz im Innern eingesetzt werden, auch gegen die eigene Bevölkerung. Der damalige Außenminister Willy Brandt forderte im Parlament, der Notstand dürfe nicht die «Stunde der Exekutive» einläuten, sondern die «Stunde der Bewährung des Parlaments und des mündigen Bürgers». Die deutsche Geschichte aber auch jüngste Ereignisse in Ägypten oder der Türkei hingegen zeigen: der Weg in die Diktatur führt über die Ausrufung des Notstands. Karl Dietrich Wolff war SDS-Vorsitzender von 1967-1968.

1:31:19

Bernie Sanders‘ neues Buch Es ist okay, wütend auf den Kapitalismus zu sein ist ein eindrucksvolles Zeugnis seines politischen Lebenswerks und ein kämpferischer Appell an die nächste Generation, das hyperkapitalistische System grundsätzlich in Frage zu stellen. Dabei geht Sanders’ Vision weit über die Forderungen aus der Zeit seiner Wahlkampagnen hinaus. Er zeigt, dass wirtschaftliche Rechte als Menschenrechte anerkannt werden müssen, um die wachsende Ungleichheit zu bekämpfen, und er ermutigt seine Leser*innen, eine Gesellschaft zu schaffen, die einen angemessenen Lebensstandard für alle bietet.