Mit Freedom, Democracy und Wohlstand präsentierte sich der aufsteigende US-Kapitalismus der Welt. Doch die Praktiken von »America First« mit Völkermord, Arbeitsausbeutung, kriegerischem Raub fremden Eigentums wurden nur modernisiert. Der Erste Weltkrieg wurde das erste große Globalgeschäft, Bündnispartner wurden abhängig. Nach dem Krieg investierten US-Konzerne in Westeuropa. Mussolini wurde mit US-Krediten überhäuft. Ford finanzierte Hitler mit. US-Konzerne belieferten Franco und rüsteten die Deutsche Wehrmacht aus. Hollywood produzierte für Goebbels. Die US-geführte neue Zentralbank in der Schweiz wusch NS-Raubgold. Die Verfolgung der Juden wurde verdrängt.
Ideologie (Thema)
Catherine Liu rechnet mit der linksliberalen Elite in den USA ab, der sogenannten »Professional Managerial Class« (PMC). Wo diese einst den Kampf der Arbeiterklasse gegen kapitalistische Ausbeutung unterstützte, ist sie heute einer der stärksten Treiber des sich progressiv gebenden, globalisierten Kapitalismus und seiner brutalen, neoliberalen Leistungsideologie. Moralische Werte und Tugenden zielen nicht mehr auf die Gemeinschaft, sondern dienen als individuelle Accessoires dazu, die eigene Überlegenheit gegenüber der als minderwertig betrachteten Arbeiterklasse auszustellen.
DAS INTERNATIONALE STANDARDWERK ZUM UNHEIMLICHEN AUFSTIEG DER TALIBAN.
Nach dem sowjetischen Truppenabzug aus Afghanistan 1989 eroberten die radikalislamischen Taliban - auch mit Hilfe russischer Waffen - das ganze Land und ließen es zur Drehscheibe des internationalen Terrorismus werden. Der Krieg der USA gegen die Taliban nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erwies sich schon bald als Fehlschlag. Als die Amerikaner im Sommer 2021 schließlich abzogen, besetzten die Taliban - nun mit amerikanischen Waffen - erneut Kabul. Angesichts dieser akuten Bedrohung für viele Afghanen und für die internationale Sicherheit hat der pakistanische Journalist Ahmed Rashid sein viel gerühmtes Standardwerk erweitert und aktualisiert.
Die Taliban geben der Welt Rätsel auf. Sind sie wirklich «Steinzeit-Islamisten»? Welche Strömungen und Machtzentren gibt es? Das Buch beschreibt Geschichte, Weltbilder und Politik der Taliban von ihrem Aufstieg nach dem sowjetischen Rückzug aus Afghanistan über den amerikanischen «War on Terror» nach 9/11 bis zu ihrer Rückkehr an die Macht zwanzig Jahre später. Es erläutert die politische Organisation und die wirtschaftlichen Grundlagen der Taliban und erklärt, vor welchen kaum lösbaren Problemen das Islamische Emirat Afghanistan heute steht.
Wokeness ist ein Kampfbegriff geworden. Das gilt sowohl für die Befürworter wie die Gegner einer Einstellung, die sich selbst als »wach« oder »aufmerksam« bezeichnet. Es gibt wenig sachlich begründete Auseinandersetzungen, dafür umso mehr Empörung. In diesem Buch werden zentrale Elemente von Wokeness kritisch geprüft: der Vorwurf der kulturellen Aneignung, die Forderung nach geschlechtergerechter Sprache, die Rede von strukturellem Rassismus, das Instrument der Cancel Culture und die Einführung einer geschlechtlichen Diversität.
Marx erkannte: Memselektion auf Herrschaftsbasis erklärt die uns chronisch umgebende Lüge und Gewalt. Genau für diese Erkenntnis, ausgedrückt im Vokabular seiner Zeit - und für seine ungeliebte, weil Ordnung in der Wirtschaftswissenschaft herstellende Erweiterung der Smith-Ricardo'schen "Wertlehre" auf die käufliche Arbeitskraft - wurde und wird Marx gehaßt und entstellt, werden andererseits seine störenden "philosophischen Eierschalen", aus denen er und Engels schlüpfen mußten, gönnerhaft verhimmelt und breitgetreten. Aber stimmt seine Selektionstheorie der Meme überhaupt - und wie weit?
Nach der Vernichtung des »Ostblocks« durch atomare Umzingelung und eigene Mängel wurde Marx öffentlich nur angepöbelt; mit der seither eingetretenen ungefähren Halbierung des Lebensstandards im klassischen Westblock will man seinen Namen wieder eher hören. Aber ist seine Lehre im Kern nun stichhaltig oder nicht, »veraltet« oder mit den seriösen Teilen der modernen Wissenschaft vorzüglich vereinbar, wenn auch stellenweise präzisierungsbedürftig? Ohne das Schielen auf Staatsposten und vorgegebene Mehrheiten läßt sich diese Frage durchaus sachlich beantworten, in Hoevels' neuem Werk besonders unerschrocken.
Der Nummer-1-Bestseller aus Frankreich: Das Sachbuch des Neuro-Psychiaters Boris Cyrulnik über die Fragen, wie Ideologien entstehen und was Menschen zu Mitläufern macht.
Als Siebenjähriger entkommt Boris Cyrulnik nur knapp einer Razzia der Nationalsozialisten. Zu diesem Zeitpunkt sind seine Eltern bereits in Vernichtungslager verschleppt worden. Sein Leben lang versucht Cyrulnik zu verstehen, wie solch eine mörderische Ideologie, die seinen Tod wollte, entstehen konnte. Warum werden manche Menschen zu Mitläufern, die sich dem herrschenden Diskurs anpassen, manchmal bis hin zur Verblendung, zum Mord, zum Genozid? Warum gelingt es wiederum anderen, sich davon zu befreien und selbstständig zu denken?
Als westliche Truppen 2021 gleichsam bei Nacht und Nebel Afghanistan verließen, kamen Vergleiche mit der Niederlage der USA in Vietnam auf. Hatte sich unter dem Schutz der NATO und an der Seite von Warlords ein mafiöses System herausgebildet, so gelangten am Ende eines verheerenden »War on Terror« wieder jene an die Regierung, die man einst vertrieben hatte - in einem Krieg, der laut Bundesregierung zunächst nicht als solcher zu benennen war. Zur Einordnung des geostrategisch umkämpften Landes geht der Band auf die Revolution von 1978 zurück, mit der sich ein nichtkapitalistischer Entwicklungsweg eröffnete. Afghanistan dürfe keine Schule machen, so darauf US-Außenminister Henry Kissinger.
Für die Übel dieser Welt kennt die aktuelle Debatte vor allem einen Schuldigen: den alten weißen Mann. Er steht für Kolonialismus, Rassismus und Sexismus und auf sein Konto gehen sowohl die Armut in der Welt als auch die Zerstörung der Natur und natürlich der Klimawandel. Doch wie wurde er zum Sündenbock und was steckt hinter dieser kollektiven Schuldzuweisung? Norbert Bolz analysiert den Begriff und zeigt, dass der alte weiße Mann zur zentralen Symbolfigur in einem kulturellen Bürgerkrieg geworden ist. "Alt" steht dabei für Tradition und Erfahrung, "weiß" für die europäische Rationalität und technische Naturbeherrschung und ,,männlich" für Mut, Risiko und Selbstbehauptung. Dabei wird deutlich: In diesem Konflikt, der immer unbarmherziger geführt wird, geht es nicht um die Beschimpften, sondern um die Grundlagen der westlichen Welt.
