Mein Appell an die deutschen Leser kann einfach erklärt werden. Für sie ist es an der Zeit, sich nicht länger zum Schweigen aufgrund der Politik und der Aktionen des zionistischen (nicht jüdischen) Staates Israel erpressen zu lassen; einer Politik und Aktionen, die nicht nur die Palästinenser unterdrücken und ihre menschlichen und politischen Rechte verneinen, sondern auch eine Bedrohung für die besten Interessen der Juden überall sowie für die moralische Integrität des Judentums selbst sind.
Judentum (Thema)
Hugo Bettauers bekanntester Roman, in dem er 1922 schilderte, wie sich Wien entwickeln würde, wenn alle Juden auswandern müssten. Er griff damit den in Wien immer offensiver zutage tretenden Antisemitismus auf, glaubte aber dennoch an ein friedliches Zusammenleben der Religionen.
Warum habe ich diesen provokanten Titel gewählt? Ich stamme aus einer jüdischen Familie und habe die Abneigung gegen den Antisemitismus damit in die Wiege gelegt bekommen. Anti-Antisemitismus ist insofern Bestandteil meiner Gene.
Hajo G. Meyer beschreibt in seinem Buch, Das Ende des Judentums seine Abscheu vor dem moralischen Verfall der heutigen israelischen Gesellschaft. Meyer ist ein prominentes Mitglied von "Eine andere Jüdische Stimme", einer Bewegung, die die Jüdische Loyalität zu Israel dazu benutzt, über Israel kritisch nachzudenken.
Die Autoren legen Grundlagen, um die Auseinandersetzungen in Deutschland um Positionen zum jüdischen Leben, um Israel und Palästina nachvollziehbar zu machen. Sie gehen im ersten Teil der Frage nach, warum diese gerade hierzulande mit solcher Härte geführt werden.
Grundlage für den Palästina-Konflikt ist die historische Entwicklung der Region. Im zweiten Teil werden die Ursachen des Konfliktes – der aufkommende Zionismus und die verschiedenen jüdischen Einwanderungswellen – nicht erst in der Gründung des Staates Israels 1948, sondern schon lange zuvor in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts verortet.
"Wer ist Jude?" Eine Antwort darauf kann immer nur der Versuch einer Annäherung sein. Dennoch ist es angesichts zunehmender Fremdbestimmung durch die Mehrheitsgesellschaft für Juden und Jüdinnen lebensnotwendig, selbstbestimmt zu definieren, was und wer sie sein wollen, schreibt die Autorin Gunda Trepp. Angelehnt an Tora und Talmud, sowie an Positionsbestimmungen jüdischer Philosophen, setzt sie sich mit aktuellen und für die Frage der Identität essenziellen Themen wie Konversion, Vaterjuden und Zionismus auseinander. Leidenschaftlich plädiert sie dabei für eine Neuorientierung an den revolutionären Ideen des Religionsgesetzes. Die Halacha mit ihrer monotheistischen Sozialethik hat die Juden über Jahrtausende geleitet und in die vorderste Front der Kämpfer für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit gestellt. Kann es ein radikal jüdisches Denken und Tun geben, wenn dieser Bezug dauerhaft wegbricht?
»Das Judentum, meine Heimat, ist in die Hände von Leuten gefallen, denen Volk und Nation höhere Werte sind als Gerechtigkeit und Nächstenliebe.« Rolf Verleger möchte mit seinem Buch dazu beizutragen, dass sich dies ändert. Er beschreibt seine jüdischen Wurzeln als persönlichen Hintergrund und umreißt die Geschichte des Zionismus. Entschieden wendet er sich gegen den Vorwurf, Kritik an Israel habe von vornherein als antisemitisch zu gelten, und dokumentiert exemplarisch Auseinandersetzungen, die er darüber zu führen hatte. Das lange Zeit vergriffene Buch erscheint nun in erweiterter Neuausgabe mit Beiträgen, die Rolf Verleger in der Zwischenzeit veröffentlicht hat.
Der Großangriff der islamistischen Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 hat einen neuen Krieg ausgelöst - mit verheerenden Folgen für die Menschen auf beiden Seiten, vor allem aber im Gazastreifen. Jederzeit kann die Gewalt die gesamte Region in Brand setzen, vom Jemen bis in den Iran. Die Folgen auch für Deutschland und Europa wären fatal. Die Instabilität in der Region bedroht jetzt schon die Wirtschaftsbeziehungen und verschärft die Konfrontation zwischen Ost und West.
Anschaulich und spannend erklärt der Nahostexperte und Bestsellerautor Michael Lüders die Hintergründe und Ursachen der Konfrontation zwischen Juden und Arabern, die im 19. Jahrhundert ihren Anfang nahm.
Der moderne Mensch führt Glaubenskriege, ohne an Gott zu glauben.
Menschen treten scharenweise aus der Kirche aus. Religion spielt im Leben vieler keine Rolle. Man könnte meinen, wir lebten in der gottlosesten Welt, die es jemals gab. Aber stimmt das überhaupt? Hat der Glaube nicht längst einen anderen Ort in unserer Welt gefunden? Bernd Stegemann legt eine hochaktuelle Bestandsaufnahme der Welt vor, in der das Individuum den Platz Gottes eingenommen hat.
Im modernen Kontext von Judentum und Abendland ist das Wort Dialog unmittelbar verbunden mit dem Namen von Martin Buber. Mehr noch als viele andere jüdische Denker seiner Zeit hat Buber die tiefe Krise des Abendlandes in Bezug auf die Traditionen, die es geprägt haben, gespürt, und eine erneute relevante und lebendige Beziehung zu seinen Quellen angeregt. Für ihn waren dies die jüdischen Quellen in ihrer dialogischen Art: Sie wiesen einen Weg nach Hause, einen Weg zur Wiedergewinnung des Vertrauens in ein Du als Urwort, eine Urbeziehung, in der der Mensch für immer und ewig aufgehoben ist und in die er zu jeder Zeit zurückkehren kann, ein Ort der lebendigen Gegenwart.
