weltnetzTV (Medienpräsenz)

1:18:40

weltnetz.tv im Gespräch mit Rainer Mausfeld über sein neues Buch „Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien“

„Macht hat für den, der sie hat, viele Vorteile und für diejenigen, die ihr unterworfen sind, viele Nachteile, denn Macht erzeugt bei den ihr Unterworfenen Angst. Angsterzeugung wiederum ist ein Herrschaftsinstrument, und Techniken zum Erzeugen von gesellschaftlicher Angst gehören zum Handwerkzeug der Macht.“*
Pascal Luig sprach für weltnetz.tv mit Rainer Mausfeld über sein neues Buch „Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien“. Unter anderem wurden folgende Fragen diskutiert: Wie wird Angst in kapitalistischen Demokratien erzeugt? Wie werden wir dadurch manipuliert? Wie können wir uns davon befreien und welche Alternativen gibt es?

1:26:57

Der renommierte Völkerrechtler und Friedensaktivist Prof. Dr. Norman Paech stellt sein neues Buch vor (Palästina - Vertreibung, Krieg und Besatzung - Wie der Konflikt die Demokratie untergräbt), das er zusammen mit Annette Groth und Richard Falk herausgegeben hat. 
Am Anfang seines Referats geht er spontan auf diverse aktuelle Probleme ein: Trumps Jerusalem-Erklärung und die Folgen, die unsägliche Geschichtsklitterung von Hermann Kuhn (DIG Bremen) und die Untauglichkeit der Ein-Staat-Lösung (im Gegensatz zu Jeff Halper) für Palästina. Dazu kommen viele historische Rückgriffe u.a. in die Entstehungs- und Kriegsgeschichte Israels, seine jetzige innenpolitische Situation, die vier juristischen Ebenen des Landraubs, die Illegalität des Verlaufs der (Sperr-)Mauer u.v.a.m. 

Ab Minute 48 beginnt eine intensive und spannende Diskussion, in der es vor allem um die Versuche in vielen deutschen Städten geht, mit (haltlosen) Antisemitismusvorwürfen Stimmung zu machen gegen Veranstaltungen, Publikationen und Personen, die sich kritisch zu Israels Besatzungs- und Besiedlungspolitik in Palästina äußern. 

17:27

Bunt, grell und originell statt objektive Berichterstattung. weltnetz.tv im Interview mit Michael Meyen über die Krise der Massenmedien, die Auswirkungen auf die Gesellschaft und mögliche Wege aus der Medienkrise.

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Medien und damit auch unsere Gesellschaft von Grund auf verändert. Auslöser dafür sind nach Michael Meyen* drei Medienrevolutionen – Privatfernsehen, Internet und Social Media. Durch die ständige Jagt nach Klicks, Likes und Quote entstand eine regelrechte Boulevarisierung der Massenmedien und der Imperativ der Aufmerksamkeit beherrscht die Berichterstattung. Im Ergebnis hat der Journalismus, die sogenannte 4. Gewalt, seine eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren: Öffentlichkeit herstellen, die Mächtigen kritisieren, die Mächtigen kontrollieren, uns alle informieren. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien hat dadurch massiv gelitten. Doch die momentane Medienrealität ist kein Naturgesetz, sondern sie ist von Menschenhand gemacht und es gibt Auswege aus der Krise.

30:35

28.08.2025

MD Fadi Schukfeh (ursprünglich aus Syrien) ist ein angesehener Facharzt für Urologie in Achim bei Bremen. Er hat mehrere Einsätze unter schwierigsten Bedingungen in Gaza hinter sich. Er kehrt schon in den nächsten Wochen wieder zurück, um medizinische Hilfe zu leisten. Der Palästinensischen Gemeinde Bremen und der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft gelang es, den Arzt kurzfristig für einen Abend zu gewinnen. Sein Bericht - erschütternd. Es macht einen Unterschied, ob man sich über die Medien (also immer nur indirekt) informiert, oder ob man einem Beteiligten zuhören kann, der dabei war. 

42:33

In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 brannte der Reichstag in Berlin. Am Tatort wurde der 75 Prozent erblindete Niederländer und Kommunist Marinus van der Lubbe gefunden und verhaftet. Van der Lubbe wurde angeklagt und am 23. Dezember 1933 sprach das Reichsgericht sein Urteil im sog. Reichstagsbrandprozess. Das Ergebnis war, dass Marinus van der Lubbe für den Brand verurteilt und hingerichtet wurde. Für die Nationalsozialisten geriet der antikommunistische Schauprozess jedoch zum Fiasko, da van der Lubbe zwar verurteilt, die mitangeklagten Kommunisten aber „mangels Beweisen“ freigesprochen wurden. (Das Gericht hat in seinem Urteil dennoch die KPD bzw. unbekannt gebliebene Mitglieder der Kommunistischen Partei als Mittäter und Urheber der Brandstiftung bezeichnet.)

Dennoch führte der Reichstagsbrand im Folgenden auch zum Untergang von Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland und zur Errichtung der totalen NS-Diktatur. Auf den Reichstagsbrand folgte die Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat", die sogenannte Reichstagsbrandverordnung, mit der die wesentlichen bürgerlichen Grundrechte suspendiert wurden, sowie die Massenverhaftung von kommunistischen und linkssozialistischen Gegnern der Hitler-Regierung, die in improvisierten Konzentrationslagern interniert wurden. Bei den vorgezogenen Reichstagswahlen am 5. März 1933 errang die NSDAP zusammen mit ihren deutschnationalen Verbündeten einen knappen Sieg, der nur vor dem Hintergrund des Reichstagsbrandes und der in dessen Folge entfesselten Propaganda gegen die „kommunistischen Brandstifter“ sowie des ungezügelten Terrors der SA gegen die politische Linke zu begreifen ist.

Die Öffentlichkeit und selbst das Reichsgericht waren sich damals einig, dass van der Lubbe den Reichstag aber niemals hätte alleine anzünden können. Erst nach dem Krieg wurde „durch das unsägliche Wirken einer mafiösen Seilschaft von Meinungsführern in Medien, staatsnaher Geschichtswissenschaft, Verfassungsschutz und Politik“ die Geschichte umgeschrieben – und Marinus van der Lubbe zum Alleintäter gemacht.

Alexander Bahar, Historiker und Politikwissenschaftler, setzt sich schon seit vielen Jahren mit dem Reichstagsbrand auseinander. Anhand der historischen Dokumente hat er den Reichstagsbrand rekonstruiert und festgestellt, eine Alleintäterschaft van der Lubbes ist unmöglich. 

51:36

Vortrag von Dr. Uwe Krüger (Universität Leipzig) - Bestimmte Auffälligkeiten in der Ukraine-Berichterstattung werden plausibel, wenn man die Verbindungen deutscher Leitmedien zu US- und Nato-nahen Organisationen kennt. Dieser Vortrag zeigt Netzwerke von führenden Außenpolitik-Journalisten und wie sich diese personelle Nähe in Berichten und Kommentaren niederschlägt.

1:00:32


Es kann gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein; aber Amerikas Freund zu sein, ist verhängnisvoll." So Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister und langjähriger Berater mehrerer Präsidenten der USA. Die USA haben keine Freunde, die USA haben Interessen. Freunde werden zu Todfeinden! Im Vortrag werden viele belegte Beispiele von großer historischer Bedeutung zur Sprache kommen. Der Weg der USA wird skizziert, vom Sklavenstaat zu "God's own Country" bis hin zu der "America First"-Politik, die wir gerade hautnah erleben.

Was bedeuten diese Zusammenhänge für unser Verständnis zur aktuellen Politik der USA? Wie verändert das unseren Blick auf den Ukrainekrieg, seine Vorgeschichte und die mögliche Befriedung?

Veranstalter: Kasseler Friedensforum 
Video Produktion: Attac-Regionalgruppe Kassel


Audio mit Einleitung und Zuschauerdiskussion bei attac Regionalgruppe Kassel abrufbar: 
https://www.attac-netzwerk.de/fileadm...

54:38

Abi Melzer ist ein in Israel aufgewachsener deutscher Jude, der mit dem Thema Israelkritik und Antisemitismus inzwischen einschlägige Erfahrungen gemacht hat. Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde in München hat ihn, den bekannten Buchautoren, Publizisten und Verleger, als "einen für seine antisemitischen Äußerungen regelrecht berüchtigten Referenten" verleumdet. Melzer hat sie daraufhin wegen Beleidigung verklagt - und die Klage gewonnen! Abi Melzer war am 21. Januar in Bremen und und hat über seine Erfahrungen vor einem gespannt lauschenden Publikum im Gästehaus der Universität berichtet.

Aktuell im Oktober 2017 verwehrt ihm die Stadt Frankfurt eine Lesung anlässlich der Buchmesse aus seinem neuen Buch.
 

40:03

Personalproporze, Kontrollgremien und Inhalte – Wer sitzt wofür im Rundfunkrat der öffentlich rechtlichen Sender – Auswirkungen?, Maren Müller (Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtliche Medien e.V.)

Verbände und Parteien sollen die Bevölkerung in den Rundfunkräten repräsentieren. Aber diese Repräsentation gelingt immer weniger. Wo bleibt das Publikum, wenn es um die Bestimmung der Inhalte der öffentlich rechtlichen Sender geht? Eine demokratische Medienlandschaft braucht Mitteln für mehr direkte Kontrolle seitens der Bevölkerung.

29:15

Die PR-Industrie spielte ab den 30er Jahren in Deutschland für die Legitimation von politischer Herrschaft eine immer größere Rolle. Heute nehmen riesige und mächtige PR-Konzerne Einfluss auf politische Prozesse und konstruieren beauftragte „Wirklichkeiten“. Prof. Dr. Jörg Becker referiert auf der IALANA Medientagung über das Vorgehen der PR-Industrie und wie diese in Deutschland „mitregiert“.